Reinigungskräfte arbeiten oft unter Mindestlohn
Ob sächsische Arbeitgeber in der Gebäudereinigung wohl „Dreck am Stecken“haben? Das prüfte kürzlich das Hauptzollamt Erfurt und fand heraus: Für körperlich hart arbeitende Reinigungskräfte gibt es oft nicht mal Mindestlohn.
Hier ist nicht alles sauber: Mehr als 100 Zöllner prüften im Rahmen einer bundesweiten Schwerpunktprüfung die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten des Gebäudereinigungsgewerbes in Thüringen und Südwestsachsen. „Insgesamt befragten wir 143 sächsische Angestellte“, erklärt Guido Wollenhaupt (55), Pressesprecher des Hauptzollamtes Er- furt. Das Ergebnis: Ernüchternd. „Einige der Antworten waren zufriedenstellend. Bei vielen Befragten stellten sich jedoch Unregelmäßigkeiten heraus.“Heißt: 21 Angestellte bekamen laut ihren Aussagen nicht einmal den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn gezahlt. „Das darf einfach nicht sein“, so Wollenhaupt wütend. Des Weiteren stellte sich heraus, dass zwei Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge ihrer Beschäftigten entweder gar nicht, oder nicht in richtiger Höhe zahlen. „Wir werden die einzelnen Fälle jetzt genau überprüfen und im schlimmsten Fall ein Ermittlungsverfahren gegen die Arbeitgeber einleiten“, so der Pressesprecher. ISM
Sachsen Böhmen 7000. Liebe, Leid und Luftschlösser - so lautet die Ausstellung des smac, die im September eröffnet wird. Rund 70 Bürger wollen diese Sonderschau aktiv mitgestalten und stellen dafür 200 Mitbringsel mit tschechoslowakischer Vergangenheit zur Verfügung.
„Wir sind überwältigt“, freut sich die Prähistorikerin Claudia Vattes (37) über den großen Zuspruch. Nicht alle Schmuckstücke können gleichzeitig ausgestellt werden, daher erfolgt ein stetiger Exponatwechsel.
Unter den Leihgebern ist auch der bekannte Chemnitzer Formgestalter Prof. Karl-Clauss Dietel (83). Er ist in Besitz des „Aktionsprogramms der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei“vom 5. April 1968. „Es hat uns elektrisiert“, schwärmt Dietel, der schon zu Studienzeiten tief mit der Tschechoslowakei verbunden war.
Siglinde Scheunerts (82) Stück hat einen besonderen Platz im Wohnzimmer gefunden. 1982 erwarb sie im Urlaub in Karlsbad eine Konfektschale. „Wir konnten uns das damals gar nicht leisten, haben jeden Pfennig zusammengekratzt.“
Roland Seifert aus Flöha-Falkenau verbindet fußballerische Freundschaften mit der CSSR. In Frýdland als auch in Falkenau verabredeten sich Seifert und sein Team 1986 zu Freundschaftsspielen. Dazu hat er jährlich Bilderalben angefertigt. Ein Best-Of gibt es im smac zu sehen.
Ein größeres Erinnerungsstück zeigt Thomas Laub (48) von den Straßenbahnfreunden Chemnitz e.V. Seine Wanderfahne zum Leistungsvergleich der Verkehrsbetriebe steht für das Wetteifern zwischen den Betrieben aus KarlMarx-Stadt und Most-Litvinov. „Die Fahne wechselte jährlich ihren Besitzer, je nachdem wer der Bessere war.“
Stefan Graf