Chemnitzer Morgenpost

In Singapur gibt es Stinkefruc­ht für lau

Iles Skurr Welt

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Knackig braun von Kopf bis Fuß, so war Patricias Erwartung an den sündhaft teuren Wunder-Bikini, den sie sich im Netz bestellt hat. Das Modell besteht aus ganz vielen kleinen Löchern, lässt so die Sonnenstra­hlen durch - garantiert aber dennoch absolute Blickdicht­e. Von wegen, abends beim Auspacken wird schnell klar: Das Ding hat mehr versproche­n, als es gehalten hat. Aber so böse ist Patricia darüber nun auch wieder nicht, denn: Wenn im Schlafzimm­er gleich das Licht ausgeht, weiß ihr Liebster immer noch, wo‘s langgeht.

SINGAPUR - Hätten es nicht süße Erdbeeren oder saftige Melonen sein können? Ausgerechn­et die eklig riechende Stinkefruc­ht Durian gibt’s grad in Singapur an jeder Ecke für lau.

Grund dafür ist ein enormes Überangebo­t. Wegen hoher Temperatur­en - selbst für Südostasie­n ungewöhnli­ch - reifen die Früchte derzeit viel schneller als sonst. Deshalb müssen sie die Händler auch schneller loswerden. Die Preise sind im Keller. Statt 35 Dol- lar pro Kilo kostet eine Durian mancherort­s nur noch fünf Dollar. Deshalb sind viele Händler jetzt dazu übergegang­en, die Früchte gleich zu verschenke­n. An ihren Ständen gab es deshalb lange Schlangen.

Allerdings sollten sich Touristen dieses Angebot gut überlegen: Ihr süßlich-fauler Geruch ist sehr gewöhnungs­bedürftig. In manchen Hotels, bei vielen Fluglinien und auch in Singapurs U-Bahn ist das Mitbringen der Früchte deshalb sogar verboten.

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Für Manche ist sie die Königin der Tropenfrüc­hte, andere wollen en sie nicht einmal geschenkt. Und dennoch: In Singapur wird die „Stinkefruc­ht“Durian derzeit gratis verteilt.
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