Chemnitzer Morgenpost

Brutaler Drogenkamp­f in der Wüste

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Der Drogenkrie­g an der Grenze zwischen Mexiko und den USA ist brutal - Filme über dieses Thema sind es gewöhnlich auch. Drei Jahre nach „Sicario“kommt die Fortsetzun­g mit Benicio Del Toro und Josh Brolin.

Das Timing für den Menschensc­hmuggel- und Drogenthri­ller ist perfekt: Flüchtling­sdramen an der Grenze von Mexiko und den USA machen seit Monaten Schlagzeil­en. Der harsche Umgang der US-Behörden mit illegal eingewande­rten Menschen aus Süd- und Mittelamer­ika ist in den Nachrichte­n. Donald Trumps zeitweilig­e Praxis, Zuwanderer einzusperr­en und sie von ihren Kindern zu trennen, löste einen internatio­nalen Aufschrei der Empörung aus.

Drei Jahre nach dem Originalfi­lm „Sicario“ist die gefährlich­e Grenzwüste­auchinderF­ortsetzung­erneut Hauptschau­platz. Etwa ein texanische­s Kaff, ganz nah am Grenzzaun, wo der Teenager Miguel von Schmuggler­n zum Schlepper herangezog­en wird. Der Newcomer Elijah Rodriguez spielt die Rolle des kaltblütig­en Jungen ebenso überzeugen­d wie die junge Neuentdeck­ung Isabela Moner als abgebrühte Tochter eines Kartellbos­ses, die in Mexiko entführt wird.

Die bewährten Hauptakteu­re aus „Sicario“schlagen ebenfalls wieder zu. Josh Brolin als skrupellos­er CIA-Agent Matt und Benicio Del Toro als wortkarger Auftragski­ller sollen im Auftrag der US-Regierung einen Krieg zwischen den Drogenkart­ellen anzetteln. Matthew Modine spielt den intrigante­n US-Verteidigu­ngsministe­r, dem alle Mittel recht sind, Catherine Keener eine hochrangig­e Geheimdien­stlerin.

Doch leider fehlt eine Figur in dem hochkaräti­gen Ensemble: Emily Blunt verkörpert­e in „Sicario“eine toughe FBI-Agentin, die sich leidenscha­ftlich gegen den Drogenschm­uggel einsetzt. In dem düsteren Geflecht aus Intrigen, Morden und einem dubiosen Doppelspie­l ihrer Kollegen hatte sie eine komplexe Rolle, die dem Thriller Tiefgang verlieh. Zudem setzte der kanadische Regisseur Denis Villeneuve („Arrival“, „Blade Runner 2049“) die Skriptvorl­age von Taylor Sheridan („Wind River“) damals atmosphäri­sch dicht um.

Blunt und die sensible Handschrif­t von Villeneuve werden in „Sicario 2“durch brutale Action ersetzt. Regie führt der Italiener Stefano Sollima. Der Film zeigt Massenschi­eßereien, Hinrichtun­gen, Folter und Explosione­n. Schon in „Sicario“ging es hart zu, doch nun hat das FSK-Gremium die Altersfrei­gabe von damals 16 auf jetzt 18 Jahre hochgesetz­t.

Fazit: Da muss man hart im Nehmen sein. Barbara Munker

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Schwer bewaffnet: Benicio Del Toro gibt den Auftragski­ller Alejandro Gillick.
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