„Das ist eine Art Ventil“
CARCASSONNE - Die Daumen nach unten, laute Buhs für das britische Sky-Team und sogar kleine Schubser gegen Chris Froome: Das Verhältnis zwischen Publikum und einem Teil der Tour-Elite ist äußerst angespannt.
Vor dem Start in die entscheidenden Etappen in den Pyrenäen schlägt dem Spitzenduo, Froome und seinem Co-Kapitän Geraint Thomas, eine in dieser Form ungekannte Welle der Antipathie entgegen. „Das ist eine Art Ventil. Die Leute wollen ihre Unzufriedenheit ausdrücken“, sagt der Anti-Doping-Spezialist Fritz Sörgel.
Thomas, seit La Rosière im Gelben Trikot, reagiert sichtlich genervt auf die Pfiffe bei den täglichen Siegerehrungen. „Buhs sind okay, aber berühren oder gar stoßen und damit das Rennen beeinflussen das geht gar nicht“, sagte der Waliser, der die vergangene Tour in Düsseldorf auch im „Maillot Jaune“begonnen hatte. Diesmal hat er die Chance, sie sogar in Gelb zu beenden.
Sky-Team
Froomes nicht sehr befriedigend gelöste Affäre um das Asthmamittel Salbutamol hat das seit langem schwelende Misstrauen gegen scheinbar unerklärliche Topleistungen der Super-Equipe weiter beflügelt. Wenn Thomas behauptet, dass „99 Prozent des Pelotons“clean seien, mag das eine steile These sein. Aber handfeste Gegenbeweise fehlen bisher - auch bei dieser Tour.