Knast für dieses
drei Jahren sorgte das Glamour-Pärchen Stefan S. (28) und Manuel K. (32) für Furore in Chemnitz. Das homosexuelle Ehepaar wollte ein nobles Hochglanz-Magazin herausbringen, plante eine große Gala zur Eröffnung. Doch statt Kameras klickten am Ende die Handschellen.
Es standen schwere Betrugsvorwürfe im Raum. Gestern begann der Prozess vorm Amtsgericht. Das Duo gründete 2015 im noblen Bürohaus Markt 5 die Agentur „3 for factory“, stellte sieben Mitarbeiter ein. Das Luftschloss
p geräumt, dann erschien die Kripo mit einem Haftbefehl im März 2015. Beide kamen wieder auf freien Fuß, erschienen aber nicht bei diversen Prozessterminen. Darum klickten drei Jahre später erneut die Handschellen.
Unbezahlte Technik, Umbauten, Büromaterial - laut Anklage kam durch offene Rechnungen ein fünfstelliger Betrag zusammen. Doch war es Betrug? Manuel K. behauptet: „Ich hatte keine Geldsorgen.“Seinen Lebensstil finanzierte er seit Jahren als Callboy. „Ich kassierte pro Nacht bis zu 750 Euro.“Allein ein Stammkunde überwies naten rund 22 000 Euro.
Knackpunkt sind die Tage nach der Festnahme im März 2015. Manuel K.: „Im Tresor lagen 20 000 Euro. Davon wollte ich die Rechnungen bezahlen.“Bei der Festnahme wollen die beiden Männer ihre Schlüssel einer Sekretärin überlassen haben. Tage später sei der Tresor offen und das Geld weg gewesen. Die Sekretärin sagte gestern als Zeugin aus - offenbarte massive Erinnerungslücken und widersprach sich teilweise. Der Prozess wird fortgesetzt. Wegen Betrugs drohen den Angeklagten bis zu fünf Jahre Haft. Ronny Licht