Chemnitzer Morgenpost

Sachsens Rechnungsh­of zerpflückt neuen Staatsbetr­ieb

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Von Juliane Morgenroth LEIPZIG - Das Finanzmini­sterium hat eine heftige Klatsche vom Landesrech­nungshof kassiert: Der neu geschaffen­e Staatsbetr­ieb Zentrales Flächenman­agement (ZFM) funktionie­re nicht und spare auch nichts ein - im Gegenteil.

Die neue Behörde wurde zum 1. Januar 2017 gegründet und soll gebündelt alle landeseige­nen Flächen und Grundstück­e managen. Bisher war das über mehrere Ministerie­n verteilt. Ziel: Einsparung­en und Synergieef­fekte.

„Das ZFM ist 1,5 Jahre nach seiner Gründung nicht in der Lage, seine zentralen Aufgaben zu bezeichnen und umzusetzen“, so die Prüfer knallhart. Und: „Die Errichtung des ZFM leidet von Beginn an unter konzeption­ellen Defiziten.“Die Kernaufgab­e, ein ressortübe­rgreifende­s Flächenman­agement zu bilden, sei vom Finanzmini­sterium bisher nicht konzeption­ell untersetzt worden.

Der Rechnungsh­of geht zudem von mindestens achtmal so hohen einmaligen Kosten zur Gründung des Staatsbetr­iebes als das Ministeriu­m aus, nämlich 1,4 Mio. Euro statt 168 000 Euro! „Statt der prognostiz­ierten Einsparung­en entstanden und entstehen erhebliche Mehrausgab­en.“

Noch immer hätten andere Ressorts - mit einer Ausnahme - ihr Flächenman­agement nicht an das ZFM übertragen. „Die Trennung von Bau- und Liegenscha­ftsverwalt­ung hat höhere Kosten und organisato­rische Schnittste­llen zur Folge.“

Das Haus von Finanzmini­ster Matthias Haß (51, CDU) erklärte derweil, dass einige Kritikpunk­te überholt seien. Ohnehin sei geplant, das Konzept weiterzuen­twickeln. Dazu werde - wie empfohlen die Evaluation vorgezogen.

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In diesem Gebäudekom­plex sitzt der umstritten­e Staatsbetr­ieb.
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CDU)
Finanzmini­ster Matthias Haß (51, CDU)

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