Nach Kritik an Trainern Lienen entschuldigt sich
HAMBURG - Ewald Lienen, Technischer Direktor beim Zweitligisten FC St. Pauli, hat das frühe Scheitern von Deutschland bei der WM in Russland förmlich herbeigesehnt. „Ich habe nicht nur erwartet, dass wir in der Vorrunde ausscheiden, ich habe es sogar gehofft“, sagte er bei einer Talkrunde in Hamburg.
Meinungsstreit
Sie hätten es nicht besser verdient, so der 64-Jährige weiter: „Die Arroganz, die der DFB, Joachim Löw und die Mannschaft an den Tag gelegt haben - ich habe mich für Deutschland geschämt. Das Gesamtkunstwerk war erbärmlich.“
Die veränderten Trainerambitionen sind für den einstigen Bundesliga-Profi der Hauptgrund für die Misere im deutschen Fußball. „Es geht immer mehr darum, schon mit 30 Bundesliga-Trainer zu werden“, sagte Lienen.
Er sprach dabei höchstpersönlich Schalkes Domenico Tedesco an, bezeichnete die Spielweise von S04 als „Tod des Fußballs“. Gestern entschuldigte sich Lienen für seine Kritik: „Ich bin da weit über das Ziel hinaus geschossen und habe Domenico bereits meine Entschuldigung geschrieben“, erklärte Lienen. Er schätze Tedesco und entschuldige sich „für die Aussage in aller Form. Er hat sowohl auf Schalke als auch in Aue - und da haben wir es am eigenen Leib erfahren - im Profibereich herausragende Arbeit geleistet.“