So will der Speckgürtel vom Großstadt-Boom profitieren
EILENBURG - Einige Ost-Großstädte boomen - etwa Dresden, Leipzig oder Jena. Nun versuchen auch Anrainerkommunen, davon zu profitieren.
Die Kreisstadt Eilenburg wirbt seit zwei Jahren mit einer Wohnstandortkampagne unter dem Motto „Lieblingsstadt Eilenburg. Das Beste an Leipzig“um Zuzügler. Der Erfolg lasse sich schwer in Zahlen ausdrücken, so OB Ralf Scheler (54, parteilos). Es gebe jedoch eine große Nachfrage in den neuen Baugebieten.
Das Ziel des OB: 20 000 Einwohner. Sportlich, Ende vorigen Jahres hat Eilenburg gerade erst wieder die 16 000er-Marke geknackt. Schelers Hoffnung liegt rund 30 Kilometer südwestlich seiner Kleinstadt: Leipzig. Eilenburg soll vom Boom der Großstadt ein Stück abbekommen. „Wir dürfen hier auf keinen Fall eine Chance verpassen, uns an diese Entwicklung dranzuhängen.“
Immerhin besagt eine Studie des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, dass es viele Menschen in kleine und mittlere Städte zieht. Für den Osten wäre das die Umkehr einer jahrelangen Entwicklung.
Scheler wirbt mit allem, was Leipzig Probleme macht: ausreichend Schulen, genügend Kita-Plätze und günstiges Bauland. Schön grün sei seine Stadt noch dazu. Max Brauer (28) plant gerade seinen Umzug von Leipzig nach Eilenburg. Der Software-Entwickler schwärmt: Das Baugrundstück sei „supergünstig“gewesen, die S-Bahn-Anbindung an Leipzig ziemlich gut ...