Chemnitzer Morgenpost

Für den Müll

- Von Torsten Hilscher

D ie „Männelmach­er“aus dem Erzgebirge schlagen Alarm: Sind ihre Produkte mit elektrisch­em Licht oder kleinen Motoren ausgestatt­et, brauchen sie künftig ein zusätzlich­es Zertifikat. N un sind weder elektrisch betriebene Pyramiden neu, auch Schwibböge­n mit Glühlampen gibt es schon lange. Neu ist - man kann es sich denken - eine EU-Verordnung. Die nämlich macht aus der Handwerksk­unst Elektrokle­ingeräte ... D as wäre nicht schlimm, würden sich mit dem neuen ZwangsPikt­ogramm nicht Bürokratie und Kosten verbinden. Kosten, für die viele Männelmach­er einfach keine Reserven haben. Denn wie seit Uropas Zeiten bestehen viele Betriebe nur aus der Familie, die daheim fertigt. Nicht mal alle leben davon. Denn das große Geld machen wie ebenfalls seit jeher die Zwischenhä­ndler, Händler und Verleger der Waren. W ieder einmal ist alte sächsische Handwerksk­unst bedroht: nach China nun von der EU. Das eine sind aber schlecht gemachte Plagiate, gegen die man sogar vorgehen kann. Das andere sind aufgezwung­ene Regeln wie nun der Piktogramm­Aufkleber mit einem durchgestr­ichenen Mülleimer. J eder weiß, wie solche Sachen zu entsorgen sind, wenn er sie denn überhaupt je entsorgt. Und wer das nicht weiß, den interessie­rt es auch nicht. Oder er wohnt in einer Weltgegend, wo das eh egal ist. D er Aufkleber gehört selbst in den Müll! Bericht Seiten 10/11

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