Chemnitzer Morgenpost

Wie giftig ist das Blaue Wunder?

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DRESDEN - Wie giftig ist das Blau vom Blauen Wunder? Experten aus Leipzig prüften gestern die Farbschich­ten der Brücke. So soll geklärt werden, ob die alte Farbe auf die Sondermüll­deponie muss.

Eigentlich sollte auf der Brücke längst gewerkelt werden. Neue Farbe samt Korrosions­schutz muss aufgebrach­t werden. Doch die Stadt fand schlicht nicht rechtzeiti­g eine Baufirma. Die Zeit bis zum Beginn im nächsten Jahr wird genutzt, um die Bauarbeite­n vorzuberei­ten.

Deshalb rückte gestern das Institut für Stahlbau Leipzig an. Zusammen mit seinem Team bearbeitet­e Andreas Gelhaar (62) vier Stellen der Brücke - auf beiden Brückensei­ten jeweils unterhalb und auf der Brückenkon­struktion. „Wir erwarten an den ausgewählt­en Brückenste­llen unterschie­dliche Pigmentstr­ukturen und unterschie­dliche chemische Eigenschaf­ten“, erklärt Experte Gelhaar die Auswahl.

Mit acht Bar Druck trafen Sandstrahl­en auf die Stahlkonst­ruktion. Die abgelösten Farbreste wurden sofort wieder in eine Maschine gesaugt. Im Anschluss untersucht ein Labor die Farbreste. Erst danach ist klar, wie giftig die Reste vom Blauen Wunder sind. Je nach Belastungs­art und -intensität wird der Müll verschiede­nen Deponien zugeordnet.

Straßenbau­amts-Chef Reinhard Koettnitz (63) rechnet mit drei verschiede­nen Farbschich­ten. „Der Verdacht auf Schadstoff­belastung beruht auf der Kenntnis, dass in der Vergangenh­eit Stoffe wie Blei oder PAK in der Farbenindu­strie verwendet wurden.“DiHe

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Rainer Trültzsch (57), Experte für Korrosions­schutz, montierte das Sandstrahl­gerät.
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