Sammer zerlegt den deutschen Fußball
BERLIN - „Mit dem Olympiastadion in Berlin verbinde ich viele schöne Erinnerungen wie durch die Siege bei den ISTAF-Meetings 2016 und 2017.“Gelingt Johannes Vetter heute in einer Woche der Hattrick, in dem er bei seinem dritten Wettkampf in der Hauptstadt den Speer zum EM-Gold wirft?
Die Chancen stehen für den Weltmeister nicht schlecht. Bei seiner Krönung vor einem Jahr in London haute der Dresdner gleich im ersten Versuch mit 89,89 m einen raus und musste danach zittern - aber die Konkurrenz warf nicht weiter. In dieser Saison führt er mit 92,70 m vor Andreas Hoffmann (92,06 m/Mannheim) und Olympiasieger Thomas Röhler (91,78 m/Jena) die Weltjahresbestenliste an.
Die Frage ist nur, wie weit warf Vetter die Oberschenkel-Verletzung vom Juni zurück? Nach der DM (22. Juli/ Nürnberg) und Rang drei meinte der 25-Jährige: „Fast 88 Meter, damit ist der Leistungsnachweis
Speerwerfen
erbracht. Von den vergangenen sieben Wochen hatte ich fünf große Schmerzen, mir fehlen Training und die Wettkämpfe. Jetzt habe ich noch zwei intensive Woche und dann schauen wir, wo das Ding runterkommt.“
Die Fans im rappelvollen Olympiastadion erwarten einen deutschen EM-Sieg. Und irgendwie Vetter & Co. auch. Es ist eines ihrer Erfolgsgeheimnisse, dass sie sich mit Erreichtem nie zufrieden geben. Olympiasieg und WMGold haben die Deutschen derzeit bereits inne - der EM-Titel soll folgen. „Es ist noch nicht das, was wir brauchen, um die ganz große Nummer zu spielen. Da werden die anderen schon noch Druck machen“, ahnt Bundestrainer Boris Obergföll. Aber bisher haben der Este Magnus Kirt (89,55 m) und der Tscheche Jakub Vadlejch (88,94 m) den Speer noch nicht über die magische 90-Meter-Linie geworfen und so eine Weite wird‘s im Kampf um Gold brauchen. Aber in einer Woche gegen 22 Uhr wissen alle mehr ...