Warum dauert das hier so lange?
Von Torsten Hilscher DRESDEN - Dauerstau, Dauerbaustellen, Endlosunfälle - die Autobahnen rund um die Landeshauptstadt machen Fahrern das Leben zur Qual. Doch warum ist die Lage so? Und herrscht auf der A 13 tatsächlich Baustopp, wie es sich seit Wochen anfühlt?
Die Meldung wiederholt sich inzwischen täglich: „Lkw-Unfall auf der A4.“Erst gestern rauschten wieder Brummis ineinander. „Höhe der Raststätte Dresdner Tor fuhr ein Fahrer eines Mercedes einem am Stauende stehenden Sattelzug MAN auf“, so die Polizei. „Der Fahrer eines weiteren Sattelschleppers konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und stieß gegen den Mercedes.“
Dazu gestern parallel Wartungsarbeiten auf der A17. Sowie die A 13-Baustelle Richtung Berlin an der Auf- und Abfahrt Radeburg. Das Nadelöhr war bereits im April eingerichtet worden und quetschte die Autofahrer zunächst wegen kaputter Gullydeckel auf eine Spur (MOPO berichtete). Die kilometerlangen Staus sorgten für gebremste Warenströme und ein Durcheinander bei den Arbeitsund Ruhezeiten der Brummifahrer, so der Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes. Das ist inzwischen behoben.
Aber wird denn auch sonst auf der Baustelle gearbeitet?, fragten sich viele Leser. „Das Baufeld ist mehr als zehn Kilometer lang. Wer hier langsam fährt, kann natürlich das Gefühl haben, es sei nicht genug los“, so Isabel Siebert (41) vom Straßenbauamt des Landes. „Aber die Arbeiten wandern innerhalb einer Baustelle und konzentrieren sich immer auf eine Stelle oder einige wenige Stellen.“Die MOPO prüfte die Lage an mehreren Tagen: Tatsächlich werkelten in Höhe Radeburg Bauleute mit fünf Teerwalzen und weiteren Maschinen. Auch ein Wartungsfahrzeug war zu sehen.
Das weiß natürlich auch der in Moritzburg lebende Verkehrsminister Martin Dulig (44, SPD). Für seine Sommertour nahm der umtriebige Politiker die vergangenen Tage schon mal ganz clever den Zug. Dann fuhr er Jetski im Lausitzer Seenland oder planschte im Wildwasserkanu im Kanupark Markkleeberg im Wasser. Den Schweiß im Autobahnstau vergossen derweil andere.