Turban-Müller ist der himmelblaue Ballermann
Antonitsch und Brinkies sind beim FSV Zwickau am wertvollsten
ZWICKAU- Ist die dritte Liga in dieser Saison eine Zwei-Klassen-Gesellschaft? Der Spagat zwischen MarktwertKrösus Eintracht Braunschweig mit 10,13 Millionen Euro und Schlusslicht Energie Cottbus, dessen Kader nur 4,15 Mio. Euro auf die Waage bringt, lässt dies vermuten.
Zwickau befindet sich mit 4,78 Mio. Euro im unteren Mittelfeld, auf AuJegenhöhe mit den Derby-Gegnern na (4,8) und Halle (4,75). Im Durchschnitt sind die Westsachsen 191 000 Euro wert, wobei Johannes Brinkies und Nico Antonitsch mit je 300 000 Euro herausragen. Beide Akteure waren im Frühjahr heiß umworben, entschieden sich aber trotz auslaufender Verträge für einen Verbleib in Zwickau. Ein Wechsel würde dem FSV nun eine stattliche Summe in die Vereinskasse spülen.
Sportdirektor David Wagner denkt aber nicht im Traum daran, einen der beiden ziehen zu lassen. Den Marktwerten misst er ohnehin wenig Bedeutung bei: „Entscheidend sind Angebot und Nachfrage. Natürlich gibt es universelle Werte wie Alter, Vertragslaufzeit und Leistungsdaten. Am Ende entscheiden die direkten Verhandlungen zwischen den Vereinen und der Preis, der dabei bestimmt wird.“
Er selbst ist dabei fein raus, denn die Zwickauer Philosophie ist klar: Abgeben für Geld: Ja. Ablöse zahlen: Nein. „Aufgrund unserer wirtschaftlichen Gegebenheiten geht es gar nicht anders“, gibt Wagner zu bedenken. Trotzdem beschäftigt sich der Sportchef mit der Preisbildung auf dem Transfermarkt und kennt die Tendenzen. „Besonders wertvoll sind seit jeher Torjäger und die Torhüter, die den Unterschied ausmachen. In den letzten Jahren rücken auch die Innenverteidiger verstärkt in den Fokus, weil sie nicht mehr nur bloße Manndecker sind, sondern auch viel für den Spielaufbau leisten müssen“, meint Wagner.
Mit Ronny König, auch wenn er bereits 35 Jahre alt ist, hat Zwickau genau diesen Knipser. Brinkies zählt derweil zu den beste Schlussmännern der dritten Liga und in de Defensive spielte sich letztes Jahr Antonitsc in den Vordergrund. Michael Thiel