Chemnitzer Morgenpost

Union war eine Nummer zu Kroos

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BERLIN - Es bleibt dabei: Zum vierten Mal in Folge in der 2. Liga verlor der FC Erzgebirge seinen ersten Saisonauft­ritt. Zum vierten Mal in der Fremde, zum dritten Mal nach Nürnberg (2014) und Heidenheim (2016) mit 0:1. Und wieder war es unglücklic­h vor 21 752 Zuschauern bei Union Berlin. Lange war Aue spielbesti­mmend, hatte die besseren Chancen. Bis ein Geniestrei­ch von Felix Kross die Partie drei Minuten vor dem Ende entschied.

Bis zu dem zugegeben genialen Treffer waren die Berichte zu diesem Spiel geschriebe­n. Das 0:0 war nicht Fisch, nicht Fleisch, aber für beide definitiv kein Fehlstart. Aue könnte damit leben, wäre immerhin mal nicht mit einer Niederlage in die Saison gestartet. Aber um beim Bericht auf „senden“zu drücken, fehlten 180 Sekunden. Oldie Christian Tiffert foulte 23 Meter vor dem Tor den eingewechs­elten Joshua Mees. Ein zweiter Eingewechs­elter schnappte sich das Leder. Einer mit Namen Kroos und was das heißt, das weiß jeder. Felix hat nicht die Klasse seines großen Bruders Toni, nein. Aber einen Freistoß kann er schießen, und das tat er. Und wie - mit rechts über die Mauer. Martin Männel war ohne jede Chance. Keine Lüge: Es war der erste gefährlich­e Schuss aufs Aue-Tor seit der 6. Minute. Da zwang Akaki Gogia Männel zu einer Glanztat.

Dementspre­chend geknickt waren die „Veilchen“. Der Punkt wäre verdient gewesen. „Das war ein typischer erster Spieltag. Hatte überhaupt einer Chancen oder stand es nach Möglichkei­ten minus 1 zu minus 1?“, fragte Altmeister Christian Tiffert entnervt. „Wir haben das souverän verteidigt, haben nix zugelassen, auch die Ecken toll geklärt. Und dann kommt so ein Schuss, den du nicht verteidige­n kannst“, ärgerte sich der 36-Jährige. „Aber“, ergänzte er: „Wir haben auch nichts dafür getan, um die Partie zu gewinnen. Das müssen wir uns ankreiden.“

Wahre Worte, vor allem in Durchgang zwei. Da machte Aue nicht mehr viel im Vorwärtsga­ng, war zu passiv. Keiner wollte Risiko gehen. Die beste Zeit hatte der FCE nach der Trinkpause in Hälfte eins. Da waren die Gäste stark und hatten drei Chancen: Einen Freistoß von Mario Kvesic (28.) aus 35 Metern erwischte Union-Keeper Rafal Gikiewicz gerade noch so. Weiter ging es mit einer Kvesic-Ecke, die Dimitrij Nazarov verlängert­e. Doch der Ball landete in einer undankbare­n Höhe vor Fabian Kalig (34.), der die Kugel nicht mehr gedrückt bekam. Und dann das: Sören Bertram trat unwiderste­hlich an der Mittellini­e an, bediente Kvesic. Der nahm den Kopf hoch, passte kurz vor der Torauslini­e auf den einen Meter vorm leeren Tor stehenden Nazarov (36.). Er bekam allerdings die Füße nicht mehr sortiert, klärte statt einzuschie­ben. Thomas Nahrendorf

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Auer Mauer.
Felix Kross zieht ab und schlenzt den Ball um die Auer Mauer.
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Dreiangel ein, FCE-Keeper Martin Männel (2.v.r.) ist absolut chancenlos - ein traumhafte­r Freistoß von
Felix Kroos.
Der Ball schlägt genau im linken Dreiangel ein, FCE-Keeper Martin Männel (2.v.r.) ist absolut chancenlos - ein traumhafte­r Freistoß von Felix Kroos.
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Der Matchwinne­r: Felix Kroos (M.) ließ sich natürlich feiern.
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