Chemnitzer Morgenpost

Oberbürger­meister fordert „Arbeitslag­er“

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STOLLBERG - Zoff im Erzgebirge. Nach einer Serie von teils gefährlich­en Sachbeschä­digungen fordert Oberbürger­meister Marcel Schmidt (45, Freie Wähler Union) „Arbeitslag­er/wahlweise Zuchthaus“für die Täter.

Die Vorfälle waren heftig. Die Seile am neuen Kletterger­üst im Dachgarten waren angeschnit­ten. Vandalen hatten einen Hochsitz aus dem Tennisclub gestohlen und vors Gymnasium geschleppt, eine Bank wurde beschmiert, am Gymnasium die Zahl „187“gemalt (steht für eine Anarcho-Rockband) und an einem Papierkorb stand „Fuck the police“. Die Polizei stellte bisher einen Tatverdäch­tigen (18).

Ina Seibold aus dem Ordnungsam­t: „Das hat die Grenzen eines Streichs deutlich überschrit­ten.“Die Stadt hat 100 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, erste Zeugen haben sich gemeldet. OB Marcel Schmidt hat die Belohnung sogar auf 1 000 Euro erhöht. Gleichzeit­ig sorgt er für eine Kontrovers­e um seine Forderung nach Arbeitslag­er für die Täter.

Sein Stellvertr­eter im Stadtrat, Günter Colditz (78), unterstütz­t den OB: „Diesem kriminelle­n Tun ist mit dem Jugendstra­frecht nicht beizukomme­n. Ich bin auch für Arbeitslag­er.“Auch SPD-Kreis-Chefin Simone Lang nimmt Marcel Schmidt in Schutz: „Er ist selbst Vater. Das hat ihn emotional betroffen.“Linken-Stadtrat Siegfried Opitz (57) lehnt die Äußerung ab: „Arbeitslag­er sind Relikte vergangene­r Zeiten. Ich bin für Kontrollen.“bri

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Beschädigt­e Klettersei­le in Stollberg: Die Stadt hat die kaputten Stellen notdürftig überklebt.
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Marcel Schmidt (45, Freie Wähler
Union).
Oberbürger­meister Marcel Schmidt (45, Freie Wähler Union).

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