Futternot in ersten Tierparks
CHEMNITZ/MEISSEN - Die anhaltende Hitzeperiode lässt kleine Zoos und Wildgehege in Sachsen mit Sorge auf den Winter schauen. Die Kosten für Futter und Wasser explodieren, schon jetzt müssen Vorräte für die kalte Jahreszeit verfüttert werden.
„Grünfutter gibt es seit Wochen gar nicht mehr“, sagt Uwe Dempewolf (58). Er ist Tierpark-Chef in Limbach-Ober- frohna. „Saftiges Gras ist bei der Dürre nirgends aufzutreiben.“Stattdessen gibt’s für die Tiere meist Heu. „Da müssen wir gerade aber schon unsere Reserven für den Winter anzapfen und später dann teuer nachkaufen.“
Ähnliches berichtet auch Heiko Drechsler (55), Chef des privaten Meißner Tierparks: „Wir haben seit zwei Monaten kein Gras mehr, unsere Heulieferanten haben auch keine Ware mehr. Äpfel, Salat und Möhren verfüttern wir jetzt nicht nur an Hasen und Papageien, sondern zum Beispiel auch an die Ziegen.“Das wird teuer: „Unsere Kosten sind teilweise, gerade bei Obst und Gemüse, um 100 Prozent gestiegen. Schon jetzt kann ich nirgends Herbstheu auftreiben für unser Lager. Auch bleiben bei der andauernden Hitze die Besucher weg.“
Drechsler fürchtet bereits die kommende Wintersaison: „Die Preise für Mais, Getreide und Co. werden steigen, das trifft auch uns. Wie wir hier über den Winter kommen sollen, weiß ich aktuell noch nicht.“cast