Erstes Endspiel ohne Boateng?
MÜNCHEN - Jerome Boateng richtete den Blick stur geradeaus, als er in Richtung Mannschaftsbus trottete. Sagen wollte der 29-Jährige zu den Gerüchten um seinen möglichen Abschied beim FC Bayern nichts. Dabei könnte das 1:0 (Tor: Javi Martinez/59.) gegen Manchester United nach sieben Jahren sein letztes Spiel für die Münchner gewesen sein.
Möglicherweise landet der Innenverteidiger beim prominenten Gegner aus der Premier League. ManUnited soll vor der Partie Kontakt zu den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters aufgenommen haben.
Bis Donnerstag hätten beide Klubs Zeit, den Deal, der den Münchnern rund 50 Millionen Euro bringen soll, über die Bühne zu bringen. Dann schließt in England das Transferfenster. Allerdings soll weiterhin auch Paris St. Germain Interesse an Boateng haben.
Doch erst einmal war alles wie immer. Der Nationalspieler lief mit seinen Kollegen gestern Vormittag auf dem Platz des FC Rottach-Egern im Trainingslager am Tegernsee locker aus. „Da gibt es nichts Neues. Er hat ein gutes Spiel gemacht, als er reingekommen ist. Ich freue mich, dass er dabei ist“, sagte BayernTrainer Niko Kovac schon am Sonntag. Er würde sich auch „wünschen, dass es weiterhin nichts Neues geben wird“, fügte er an.
Auch Franck Ribery fände es „ganz schön schade“, sollte der 29-Jährige den Klub verlassen. Er sei „sehr wichtig mit seiner Präsenz auf dem Platz. Er ist einer der besten Innenverteidiger der Welt“. Ob Boateng am Sonntag (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport) beim Finale um den Supercup gegen Pokalsieger Frankfurt noch dabei sein wird, bleibt offen.
So oder so: Die Bayern fühlen sich nach dem Prestigeerfolg gegen Manchester, das fünf Tage vor dem Saisonstart gegen Leicester City enttäuschte, für den ersten Titel der Saison gerüstet. Man habe nach der überraschenden Pokalniederlage gegen die Eintracht (1:3) „noch eine Rechnung offen“, sagte Joshua Kimmich.