Chemnitzer Morgenpost

Augen zu und durch

- Von Stefan Graf

E in Gutachten bescheinig­t den Sanitäranl­agen im „Weberflüge­l“des Neuen Rathauses nahezu einen Totalschad­en. Die Mängellist­e ist lang, reicht vom Brandschut­z bis zur Statik. Offenbar wurden bei der letzten Sanierung in den Neunzigern schwerwieg­ende Fehler gemacht, die nun eine Kostenexpl­osion nach sich ziehen. D ie Stadt scheint hierbei ihre eigene Strategie zu verfolgen, die da lautet: „Augen zu und durch.“Still und heimlich wird man versuchen, die Mehrbelast­ung von rund 650 000 Euro durchzuwin­ken. Ohne echte Transparen­z, ohne Verantwort­liche zur Rede zu stellen. D abei hätte man viel früher auf Ursachenfo­rschung gehen müssen. Schon 2016 traten Geruchsbel­ästigungen auf - diese kommen schließlic­h nicht von ungefähr. Dann wäre die Schadenssu­mme womöglich kleiner ausgefalle­n. S o wird der Bürger nun einmal mehr mit Zahlen konfrontie­rt, die ihn nur den Kopf schütteln lassen. Dutzende Baudenkmäl­er gammeln vor sich hin und werden nicht saniert. Im Rathaus hingegen genügt ein WC-Pfusch - und urplötzlic­h werden Berge versetzt.

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