„War atemberaubend“ Schäfer wird Dritte!
BERLIN - Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer hat bei der EM in Berlin die Bronzemedaille gewonnen. Die 26-Jährige aus Frankfurt verteidigte gestern im abschließenden 800-Meter-Lauf erfolgreich ihren dritten Platz. Mit einer Zeit von 2:14,65 Minuten kam Schäfer insgesamt auf 6 602 Punkte. Den EM-Titel holte Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien mit 6 816 Zählern, Silber sicherte sich die Britin Katarina Johnson-Thompson mit 6 759 Zählern. Die zuvor letzte deutsche EM-Medaille im Siebenkampf hatte Jennifer Oeser als
Leichtathletik
Dritte 2010 in Barcelona geholt. „Danke Berlin, es war atemberaubend“, rief Schäfer dem Publikum zu. „Es gibt’s nichts Emotionaleres.“
Überschattet wurde Schäfers Erfolg von einem Autounfall ihrer Teamkolleginnen Louisa Grauvogel ( LG Saar) und Mareike Arndt (Leverkusen). Der Unfall ereignete sich nach Angaben des Deutschen Leichtathletik-Verbands auf der Rückfahrt vom Olympiastadion ins Mannschaftshotel nach der Vormittagssession des Siebenkampfes. „Nach Aussage des Ärzteteams liegen im Ergebnis der medizinischen Untersuchungen keine schwerwiegenden und nachhaltigen Verletzungen vor“, so der deutsche Cheftrainer Idriss Gonschinska. Den abschließenden 800-Meter-Lauf konnten sie nicht mehr absolvieren. Die Fans hatten spontan ein Plakat gebastelt und „Gute Besserung Mädels“gewünscht.
Schäfer saß beim Unfall nicht im Auto, sie hat ihr eigenes Betreuungsteam mit einem Coach, Physiotherapeuten, Arzt und Biomechaniker. „Ich hoffe, dass Caro die Chance wahrnimmt und für die beiden mitläuft“, so Gonschinska, kurz bevor Schäfer zu Bronze stürmte. „Sie haben einen tollen Mehrkampf zusammengemacht, sich gegenseitig unterstützt. Jetzt ist sie in der Lage, es alleine für das Team zu Ende zu bringen.“
Titelverteidigerin Gesa Krause aus Trier und Debütantin Elena Burkard haben gestern den Endlauf über 3 000 Meter Hindernis erreicht. Hingegen schieden Ex-Europameisterin Antje Möldner-Schmidt aus Cottbus und die Hamburgerin Jana Sussmann in den Vorläufen aus. Krause, die bei der WM im vergangenen Jahr in London im Finale unglücklich gestürzt war, wurde Dritte ihres Durchgangs in 9:33,51 Minuten. „Es war heute in der Tat recht kon- trolliert, und ich habe hinten raus versucht, mir ein paar Körner aufzusparen“, so die 26-Jährige. „Im Finale werden die Karten neu gemischt. Ich möchte mir den Traum von einer Medaille auf jeden Fall erfüllen.“