Bretschneider sauer über seine Leistung!
GLASGOW - Marcel Nguyen fand in einer unruhigen Nacht nur zwei Stunden Schlaf, Andreas Bretschneider grübelte auch 14 Stunden nach dem Wettkampf über seinen „Flüchtigkeitsfehler“- selten sah man deutsche Turner nach einem dritten Platz mit solch langen Gesichtern.
Turnen
Nach der Qualifikation und dem souverän gesicherten Platz im heutigen Teamfinale der EM von Glasgow fand sich die Riege kurz vor Mitternacht noch im Raum des Physiotherapeuten zur Aufarbeitung zusammen. „Klar, ich kann mich jetzt kurz ärgern und traurig sein. Aber wichtig ist es doch, dass wir angreifen und um die Medaille kämpfen“, so Bretschneider nach der „übelsten Klatsche“.
Der Sportsoldat aus Chemnitz war mit großen Hoffnungen am Reck gestartet, brachte alle seine Flugteile sicher über die Stange - doch dann patzte der 29-Jährige kurz vor Schluss bei einem der leichteren Elemente. „Das ist mir im Trainingslager einmal passiert, da habe ich es als Flüchtigkeitsfehler abgetan. Das darf einfach nicht sein“, kommentierte er.
Von den Schwierigkeiten her gilt das Reck weiter als Topgerät der Deutschen, doch der Absturz auf Platz 16 am Königsgerät dämpfte beträchtlich die Stimmung vor dem Medaillenkampf. Auch der sonst so zuverlässige Olympia-Held Andreas Toba konnte seinen Absturz bei dem nach dem Kroaten Moznik benannten Flieger kaum fassen: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dieses Teil mal im Wettkampf verturnt habe. Im Training ist es bei 50 oder 100 Fällen vielleicht einmal passiert“, bedauerte Toba.