Chemnitzer Morgenpost

Gold und Silber! Aber Röhler & Co. noch nicht satt

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BERLIN - Die Party nach dem Goldrausch fiel wohl doch zünftiger aus. „Ich habe heute Morgen in den Spiegel geschaut und mich kurz erschreckt“, meinte der neue Speerwurf-Europameis­ter Thomas Röhler. Pünktlich zum offizielle­n Medien-Termin war der smarte Jenaer aber wieder komplett hergericht­et und sprach über die Zukunft seiner Sportart.

Die sieht nach dem Doppelsieg von Berlin rosarot aus. „Die anderen Nationen wissen ja schon seit drei Jahren, dass mit uns immer zu rechnen ist“, sagte Röhler. Nach drei großen Titeln in Folge für die deutschen Asse deutet derzeit nichts darauf hin, dass sich an der Dominanz bei der WM 2019 und Olympia 2020 etwas ändert. „Satt sind die Jungs noch lange nicht“, sagte Bundestrai­ner Boris Obergföll, „dazu ist die Konkurrenz­situation einfach zu groß.“

Olympiasie­ger Röhler ist nun auch Europameis­ter, der deutsche Meister Andreas Hofmann europäisch­er Vize, und der in Berlin mit Platz fünf enttäuscht­e Weltmeiste­r Johannes Vetter brennt auf Revanche. Zudem drängt die zweite Reihe nach vorne. Röhler und Co. wollen dabei helfen, dass der Nachwuchs bei der Stange bleibt - zumal es bei der kommenden WM dank Titelverte­idiger Vetter vier deutsche Startplätz­e gibt.

„Wir sind eine Generation, die an morgen denkt. Wir wollen etwas für die Sportart tun“,

Speerwerfe­n

sagte Röhler: „Wir haben eine extrem motivierte U 20 und U 18, und wir wollen die Jungs ein bisschen stärken.“

Der bemerkensw­erte Teamgeist unter den drei Top-Athleten war auch im Berliner Finale zu beobachten. So waren Röh- ler und Hofmann im steten Dialog, vor dem letzten Durchgang holte sich der Zweitplatz­ierte noch Tipps vom Führenden ab. „Wir machen das im Wettkampf, wir machen das im Training, warum sollen wir jetzt damit aufhören?“, meinte Röhler: „Im Endeffekt waren wir ja hier, um einen deutschen Speerwurfs­ieg zu erzielen.“Bundestrai­ner Obergföll ergänzte: „Wir haben das Ziel ganz klar erreicht. Wenn Johannes jetzt auch noch Bronze geholt hätte, dann wäre das eine geile Nummer gewesen, 1, 2, 3 - davon hatte ich ein paarmal geträumt.“

 ??  ?? Johannes Vetter sinnt nach der EM auf Revanche. Bei seinem verpatzten Wettkampf im Olympiasta­dion schaute er ungläubig drein.
Johannes Vetter sinnt nach der EM auf Revanche. Bei seinem verpatzten Wettkampf im Olympiasta­dion schaute er ungläubig drein.
 ??  ?? Gold & Silber für Deutschlan­d! Thomas Röhler (r.) und Andreas Hofmann schrien ihre Freude heraus.
Gold & Silber für Deutschlan­d! Thomas Röhler (r.) und Andreas Hofmann schrien ihre Freude heraus.

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