Nach Bronze
BERLIN - Pamela Dutkiewicz fiel Cindy Roleder freudestrahlend um den Hals, dann posierten beide unter dem Jubel der Fans mit der Deutschland-Fahne: Die Hürdensprinterinnen haben zwar das erträumte Gold bei der Heim-EM in Berlin verpasst, mit Silber und Bronze aber dennoch für einen tollen Abend gesorgt.
Im Olympiastadion mussten sich die deutsche Meisterin Dutkiewcz und Titelverteidigerin Roleder nur der Weißrussin Elwira Herman geschlagen geben. „Ich bin wirklich froh, dass es Silber geworden ist“, sagte Dutkiewicz, die lange in Führung gelegen hatte, dann aber in 12,72 Sekunden noch der überraschend starken Herman (12,67) den Vortritt lassen musste. „Ich habe mitbekommen, dass es eine enge Geschichte ist“, so die Frau aus Kassel. „Aber ich freue mich trotzdem einfach so sehr. Ich hatte ein schweres
100 m Hürden
Jahr, da ist es toll, mit einer Medaille rauszugehen.“
Die Chemnitzerin Roleder sicherte sich knapp dahinter in 12,77 Sekunden Bronze und meinte: „Das ist unfassbar, ein Traum. Ich bin mit Bronze absolut happy, nach dem letzten Jahr mit der Riesen-Verletzung bin ich wieder zurück. Eine Medaille hier, was gibt es Schöneres?“
Hinter der Polizistin lag ein regelrechtes Seuchenjahr. Wegen einer Ischiasentzündung war sie in der Sommersaison 2017 völlig ausgebremst. Am Donnerstagabend haderte die Europameisterin von 2016 mit den widrigen Verhältnissen. „Am Start hatten wir Rückenwind und ab der fünften Hürde Gegenwind“, so die 28-Jährige. „Dadurch kam ich zu dicht an die Hürden. Ich habe drei Hürden abgeräumt und war mir nicht sicher, noch Bronze zu gewinnen.“Und dann verriet sie: „Ich habe meinen Traummann gefunden und wir werden dieses Jahr noch heiraten.“