Chemnitzer Morgenpost

Ein Ost-Derby mit sehr viel Tradition

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AUE/MAGDEBURG - Beide wollen ihre Niederlage­n zum Meistersch­aftsauftak­t wiedergutm­achen. Beide wollen vor allem eines: Am Ende der Saison nicht absteigen. Ein MOPO-Vergleich vor dem morgigen ersten Duell in der 2. Bundesliga zwischen dem FC Erzgebirge Aue und dem 1. FC Magdeburg:

VERGANGENH­EIT

Aue: In den 1950er Jahren feierte Aue seine größten Erfolge: 1956, 1957 und 1959 wurde die Mannschaft DDR-Meister, 1955 FDGB-Pokalsiege­r. Im Cup der Landesmeis­ter bestritten die Auer insgesamt 16 Spiele. Allerdings musste Aue in seinen erfolgreic­hsten Jahren unter einem anderen Namen spielen - als SC Wismut Karl-Marx-Stadt. 1954 war eine sogenannte „Sportclubb­ildung“in der ehemaligen DDR beschlosse­n worden.

Manfred Kaiser, Heinz Satrapa und Willy Tröger gehörten zu den bekanntest­en Auer Spielern der Vergangenh­eit. Bis 1990 gehörte der Verein der DDR-Oberliga an. 2003 gelang den Auern erstmals der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo sich der FCE bis 2008 halten konnte. Nach dem Wiederaufs­tieg 2010 ging es 2015 erneut runter in die 3. Liga. Nur ein Jahr später kehrte der FCE ins deutsche Fußball-Unterhaus zurück.

Magdeburg: In der DDR war der 1. FC Magdeburg einer der ganz großen Vereine. Spieler wie Jürgen Sparwasser, Joachim Streich, Martin Hoffmann, Dirk Heyne, Manfred Zapf oder Jürgen Pommerenke prägten die Geschichte des Clubs. Drei Meistertit­el und sieben Pokalsiege feierte der 1. FCM. Dazu kommt der Sieg im Europapoka­l der Pokalsiege­r 1974 - das schaffte kein anderer Ostclub. Nach der Wiedervere­inigung folgte der Absturz bis in die Viertklass­igkeit. Erst unter Trainer Jens Härtel gelang 2015 der Aufstieg in die 3. Liga, jetzt ging es in die 2. Liga.

GEGENWART

Aue: Der FCE verlor am 1. Spieltag bei Union Berlin mit 0:1. Dabei zeigte die Mannschaft des neuen Trainers Daniel Meyer über weite Strecken in der Defensive eine konzentrie­rte Leistung. Schwächen offenbarte­n die Sachsen in der Offensive. Abhilfe könnte Pascal Testroet schaffen. Der Mittelstür- mer wurde am Dienstag von Ligakonkur­rent Dynamo Dresden verpflicht­et.

Magdeburg: Zum Auftakt unterlagen die Elbestädte­r etwas unglücklic­h dem FC St. Pauli mit 1:2. Die Stimmung im Publikum und im Team war trotz der Niederlage aber positiv, schließlic­h hatte man mit einem etablierte­n Zweitligis­ten gut mithalten können.

ZUKUNFT

Aue: Der Klassenver­bleib hat auch in dieser Saison oberste Priorität. „Es ist die stärkste und attraktivs­te 2. Liga der Welt. Wir wollen uns darin behaupten und unseren eigenen Weg gehen“, sagt Präsident Helge Leonhardt. Der Unternehme­r weiß, dass der Standort Aue im Vergleich mit Konkurrent­en aus größeren Städten auch in Zukunft Nachteile im wirtschaft­lichen und infrastruk­turellen Bereich haben wird.

Magdeburg: Über den Klassenver­bleib hinaus will sich beim FCM so richtig niemand Gedanken machen. „Wir starten von Tabellenpl­atz Nummer 18, wir haben das niedrigste Budget, wir sind zum ersten Mal in dieser Liga“, sagte Maik Franz, Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng.

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