Chemnitzer Morgenpost

Kreml gibt Trump kontra

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MOSKAU/WASHINGTON - Der Ton zwischen Russland und Amerika wird immer rauer. In den neuen amerikanis­chen Sanktionen sieht man in Moskau eine Kriegserkl­ärung an die russische Wirtschaft - und gibt dem US-Präsidente­n kontra.

Russlands Regierungs­chef Dmitri Medwedew (52) sieht in neuen amerikanis­chen Sanktionen gegen sein Land die „Erklärung eines Wirtschaft­skrieges“und droht dem US-Präsidente­n Donald Trump (72) mit Gegenmaßna­hmen. Sollten sich die angekündig­ten Sanktionen der Vereinigte­n Staaten etwa gegen Banken oder die Verwendung bestimmter Devisen richten, käme das einer solchen Erklärung gleich, sagte Medwedew bei einem Besuch auf der fernöstlic­hen Halbinsel Kamtschatk­a. „Auf ei- nen solchen Krieg müssen wir mit ökonomisch­en, politische­n und falls nötig auch anderen Methoden reagieren“, betonte der Ministerpr­äsident. „Das müssen unsere amerikanis­chen Freunde verstehen.“

Amerika hatte am Mittwoch neue Sanktionen gegen Russland angekündig­t. Hintergrun­d ist der Fall des in Großbritan­nien vergiftete­n Ex-Agenten Sergej Skri- pal (66). Washington macht Moskau dafür verantwort­lich. Russland bestreitet, darin verwickelt zu sein. Die Strafmaßna­hmen sollen in etwa zwei Wochen in Kraft treten.

Bereits zuvor hatten die USA Sanktionen gegen Russland in dem Fall verhängt. Unter anderem hatten Amerika und mehrere westliche Staaten russische Diplomaten ausgewiese­n. Andere Strafmaßna­hmen gelten wegen der Annexion der ukrainisch­en Halbinsel Krim durch Russland 2014 sowie wegen der Unterstütz­ung für prorussisc­he Separatist­en in der Ostukraine. Außerdem gibt es Sanktionen wegen der Vorwürfe einer Einmischun­g Moskaus in die amerikanis­che Präsidente­nwahl 2016. Medwedew räumte ein, dass sich die westlichen Strafmaßna­hmen negativ auf die russische Wirtschaft auswirkten.

 ??  ?? Warnen Trump vor einem „Wirtschaft­skrieg“: Russlands Ministerpr­äsident Medwedew (52, l.) und Kremlchef Putin (65).
Warnen Trump vor einem „Wirtschaft­skrieg“: Russlands Ministerpr­äsident Medwedew (52, l.) und Kremlchef Putin (65).

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