Ernte-Klau auf Sachsens Feldern
FROHBURG - Erst die Dürre, jetzt die Diebe: Von Sachsens Feldern wird geklaut, was sich in Küche und Stall verwerten lässt. „Die Leute haben keine Achtung mehr vor dem Eigentum anderer“, schimpft Manfred Uhlemann (60), Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes.
Nahezu täglich halten derzeit Autos an den großen Zwiebelfeldern der Osterland Agrar GmbH Frohburg (Landkreis Leipzig). Wie selbstverständlich gehen deren Insassen auf den Acker, füllen sich Taschen und Körbe mit Zwiebeln. „Der Feld-Klau ist leider zum Volkssport geworden“, sagt Osterland-Chef Siegfried Runkwitz (65). Die Landwirte schlagen mit ihren Handys zurück. „Wenn wir die Leute erw fotografieren wir zählt Runkwitz. würden sich dann zeigen und bez re verschwinden drohen sogar.
Auch die Karto ger Betriebes wer mäßig geplündert s unseren Erntemaschinen her, sodass es fast zu Unfällen kommt“, berichtet Runkwitz. Von den Behörden fühlt sich der Agrar-Chef im Stich gelassen: „Wenn wir Strafanzeige erstatten, stellt der Staatsanwalt alles wegen Geringfügigkeit ein.“Kein Einzelfall: „Überall in Sachsen haben die Landwirte mit solchen
er kolben, Kartoffeln und Kraut werden von den Feldern geklaut“, berichtet Bauernverbands-Geschäftsführer Uhlemann. Die Ertragseinbußen seien erheblich und würden die Not der dürregeplagten Landwirte im Freistaat weiter verschärfen. „Und weil hierzulande Lebensmitteldiebstahl noch als Kavaliersdelikt betrachtet wird, gewöhnen sich die Leute ans Klauen.“-bi.-