„Ich will nicht mit euch reden!“Astro-Alex lässt Schüler abblitzen
ZWÖNITZ - Harsche Abweisung! Zwönitzer Gymnasiasten wollten gestern mit dem berühmten und eigentlich allseits beliebten Astronauten Alexander Gerst (42) auf der internationalen Raumstation (ISS) Fragen stellen. Doch Astro-Alex war gar nicht freundlich - und erteilte den Schülern eine Abfuhr.
„Ich will nicht mit euch reden! Ich will mit Braunschweig reden. Over.“Alexander Gersts Funkspruch von der ISS war knapp und eindeutig. Die Neunt- und Zwölftklässler des Matthes-Enderlein-Gymnasiums in Zwönitz waren am Boden zerstört. Franz Wabnitz (14) hätte die erste Frage (Welche Zeitzone wird auf der Station gelebt?), doch dazu kam es nicht: „Schade ...“
Amateurfunker Heiko Meier (57), der die Schüler betreut: „Sie haben professionell reagiert, geschwiegen. Und Gerst hat wohl seinen Terminplan durcheinandergehauen.“ Die harsche Abfuhr findet er dennoch unter aller Sau: „Der Termin war mit der NASA vereinbart, steht auch auf deren Webseite.“Die Braunschweiger Schule hat erst heute ihren Termin mit „Astro-Alex“. Doch die Zeit, um das zu klären, gab es nicht. Meier: „Gerst wies uns an, die Frequenz zu wechseln.“
Ohnehin sind Funkgespräche mit der ISS knapp bemessen. Die Raumstation rauscht mit rund 28 000 Kilometern pro Stunde in rund 400 Kilometer Höhe über die Erde. Das lässt etwa zehn Minuten Funkzeit zu, bevor die ISS gen Südasien verschwindet.
Insgesamt sollten Gerst vier Fragen gestellt werden, die Zwönitzer mussten sich zudem die Zeit mit einer Schule aus Kaiserslautern teilen. „Um 17.28 Uhr hatten wir eine weitere Funkmöglichkeit, doch auf der ISS hörte niemand mehr“, so Meier, der nun einen neuen ISS-Termin beantragen will. mfr