Chemnitzer Morgenpost

Dieser Sachse bewahrt unsere Apfel-Schätze

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Von Caroline Staude KREISCHA - Rund 25 000 Quadratmet­er Wiese, 300 Obstbäume und viele längst vergessene Sorten: Der Dresdner Max Röber (33) rettet in seinem Obstgarten „Am Eichberg“alte Sorten vor dem Verschwind­en. Ganz besonders liegen ihm seine mehr als 90 verschiede­nen Apfelarten am Herzen. Und bald kommt eine weitere Sorte hinzu. Eigentlich ist Röber Musiklehre­r am Gymnasium in Heidenau. „Die Streuobstw­iese gehört meiner Familie, ich bin hier aufgewachs­en und als Kind war das Ganze der schönste Spielplatz überhaupt für mich.“Er kennt hier jeden Baum, betreibt den Garten in der mittlerwei­le sechsten Generation. Mit der Zeit wuchs aber auch sein Interesse an den alten Obstsorten. „Vor allem meine Oma Erika (89) hat mir viel Wissen mitgegeben, mir viel beigebrach­t.“Heute ist die Bewirtscha­ftung des großen Obstgarten­s ein Ausgleich zu seinem Job. „Es ist für mich entspannen­d, hier zu sein und die Bäume zu beschneide­n oder auch die Früchte zu ernten.“

Röber ist Mitglied im Sächsische­n Pomologen-Verein. „Seit vier Jahren küren wir eine besonders schützensw­erte Obstsorte“, sagt Röber. „Diesmal fiel die Wahl auf den ‚kleinen Herrenapfe­l‘. Den kannte selbst ich noch nicht.“Dabei war diese Art Apfel bereits um 1800 in der Region bekannt. „Heute gibt es aber nur ganz wenige Exemplare, deshalb freue ich mich, dass ich dieser Sorte eine Heimat auf meiner Wiese geben kann.“

Für den Apfelsorte­n-Retter ist das Ganze aber dennoch nur ein Hobby: „Was wir hier ernten, kommt Freunden und der Familie zugute, die uns bei der Ernte helfen.“

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