„Veilchen“wollen gegen Mainz Balance finden
AUE - Ein DFB-Pokalspiel zum Weiterentwickeln? Gegen Mainz soll es morgen nicht nur mit dem ersten Pokaltor seit dem 1:0 von Max Wegner in der 2. Runde 2015/16 gegen Eintracht Frankfurt klappen, sondern auch mit dem ersten Saisontreffer überhaupt.
180 gespielte und torlose Minuten in der Meisterschaft - in Aue haben sich alle den Saisonstart gewiss anders vorgestellt. Am defensiven Verhalten gibt es nichts auszusetzen. Die Abwehr steht richtig gut. Nach vorn fehlt (noch) die Bereitschaft. Das liegt aber weit weniger an den Stürmern. Aus dem Mittelfeld kam bisher selten etwas, mit dem die Abteilung Attacke was anfangen konnte. „Wir lassen ja nichts zu“, sagt Oldie Christian Tiffert. „Die Spiele gegen Union und Magdeburg haben gezeigt, dass wir defensiv sehr stabil stehen. Daher sollten wir uns offensiv mehr zutrauen und mehr Spieler nach vorn schicken“, fordert er.
Gemeint ist damit die Balance zwischen Abwehr und Angriff. Das eine machen, ohne das andere zu lassen. Mainz kommt da vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt. Druck lastet auf den Schultern der „Veilchen“keiner, der liegt bei Mainz. Daher könnte der FCE so forsch auftreten wie in den Testspielen gegen Schalke (1:0), Samara (5:1) oder Mlada Boleslav (3:3) - alles Erstligisten. Nun wird Coach Daniel Meyer sicher kein allzu großer Statistik-Fanatiker sein. Doch neben dem verbesserungsfähigen Angriffsspiel dürfte ihm eins gegen Magdeburg ins Auge gestochen sein. Sein Team lief sechs Kilometer weniger als der Gegner, der nun wahrlich auch keine Bäume im Erzgebirge entwurzelt hat. Für ihn besteht da ein Zusammenhang: „Das liegt nicht an der mangelnden Fitness. Uns fehlen die offensiven Antritte, der Mut, ins Risiko zu gehen.“Für ihn ein Prozess. Aue hat in der Art vom Sonntag zwei Saisons bestritten, am Ende erfolgreich. Das will Meyer auch tun, aber: „Wir fallen nach meinem Geschmack zu oft in alte Verhaltensmuster zurück. Da waren wir in der Vorbereitung schon einen Schritt weiter.“Diesen Schritt muss Aue nun wieder gehen - schon gegen Mainz. Thomas Nahrendorf