Bombe in der Innenstadt hielt nächtliches Leipzig in Atem
LEIPZIG - 73 Jahre nach Kriegsende hat eine amerikanische Fliegerbombe Bewohner der Leipziger Innenstadt in Atem gehalten. Rund 1 500 Menschen mussten kurz nach Mitternacht ihre Wohnungen und Hotelzimmer verlassen.
Am späten Donnerstagnachmittag war ein Baggerfahrer auf einer Baustelle an der Pfaffendorfer Straße auf die scharfe 250-Kilo-Bombe gestoßen. Kurz darauf sperrte die Polizei das Gebiet weiträumig ab. Am Abend rückten Beamte des KampfKampfmittelbeseitigungsdienstes aus Dresden an, inspizierten den Blindgänger und entschieden sich dann für eine Vor-Ort-Entschärfung.
Mit den Experten wurde eine Evakuierungszone erarbeitet, die vom Tröndlinring bis fast zum Zoo reichte. Gegen 0.30 Uhr forderten die rund 200 eingesetzten Polizisten die dort lebenden Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen. Auch ein komplettes Hotel, in dem 250 Gäste logierten, musste geräumt werden. Zahl- reichereiche Menschenchen wurwurden in einer Schulturnhalle untergebracht, andere kamen bei Bekannten unter.
Um 3.30 Uhr begannen dann die Entschärfer Daniel Großer-Scholz und Jörg Möller mit ihrer heiklen Arbeit. „Da der Kopfzünder verkantet war, musste die Bombe mehrfach bewegt werden“, berichtete Polizei-Sprecher Michael Fengler. Nach 83 Minuten äußerster Anspannung war es dann geschafft. Der Zünder war draußen, die Menschen konnten in ihre Häuser zurück. -bi.-