Darum hat Chemnitz bald 250000 Einwohner
Der Countdown läuft: Geht es nach Experten, hat Chemnitz erstmals seit 17 Jahren bald wieder eine Viertelmillion Einwohner. Ein Rathaussprecher: „Wir erwarten, dass die Stadt 2019/2020 die Einwohnerzahl von 250 000 erreicht.“
OberbürgermeisterinBarbara Ludwig (56, SPD) schwärmte bereits: „Unsere Impulse bei der Stadtentwicklung zeigen Wirkung.“Sören Uhle (41), Chef der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft CWE, verfolgt die Entwicklung genau: „Chemnitz hat noch Spielraum in der Gestaltung, ist daher extrem attraktiv. In Bereichen wie der IT-Branche werden mittlerweile Löhne auf West-Niveau gezahlt. Eine ähnliche Entwicklung nahm die Stadt bei der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts. Selbst Stadtteile wie der Sonnenberg entwickeln sich rasant.“Und Uhle sieht einen weiteren Faktor: „Man kann auch in der City wohnen, es gibt keine Verdrängung an den Stadtrand.“
Wohnraum ist noch da. Die GGG verwaltet als städtischer Vermieter rund 25 000 Wohnungen. Sprecher Erik Escher (36): „Wir haben noch 2 000 Objekte im Angebot.“Auch eine Statistik der Industrie- und Handelskammer macht Mut: Inzwischen kommen 52 246 Angestellte in die Stadt zur Arbeit gependelt, nur 27 639 (Stand 1. Januar 2018) zieht es ins Um- land. Uhle: „Die Einpendler sind potenzielle Einwohner.“Dabei hilft auch das Chemnitzer Modell - die Bahnverbindungen ins Umland werden seit 16 Jahren für rund 300 Millionen Euro ausgebaut.
Wenn die Schallmauer gefallen sein wird, soll für CWE-Uhle noch lange nicht Schluss sein: „Das wäre nur ein Zwischenschritt.“
Ronny Licht