Chemnitzer Morgenpost

Sigmund Jähn feiert seinen Ausflug ins Weltall

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Es war der Tag, der die Geschichte der Raumfahrt in der DDR veränderte: Am 26. August 1978 flog Sigmund Jähn (81) - damals 41 Jahre alt - ins Weltall. Diese Woche feiert der Kosmonaut das 40-jährige Jubiläum.

„Angst hatte ich nie. Dann wäre ich blockiert gewesen“, erzählt er. Der Start von „Sojus-31“fand in Baikonur (Kasachstan) statt. „Ich bin aber kein Volksheld“, sagt Jähn bescheiden. „Ich hatte einfach Glück.“Die Startphase dauerte damals neun Minuten, die Rakete beschleuni­gte von 0 auf 28 000 Kilometer pro Stunde. In 12 200 Meter Höhe durchbrach sie die Schallmaue­r. Im All war der gebürtige Vogtländer sieben Tage, 20 Stunden und 49 Minuten. 125-mal umrundete die Besatzung in dieser Zeit die Erde.

Im Juni kehrte Jähn noch einmal an den Ort zurück, von dem er vor 40 Jahren ins All flog. Jähn verfolgt auch den Raumflug von „Astro-Alex“Alexander Gerst (42), der erst vor wenigen Tagen mit Zwönitzer Schülern funkte (MOPO berichtete). „Ich bewundere Gerst, weil er über den Dingen steht“, sagt Jähn.

Bis heute hat Jähn viele Bewunderer. Fanpost versucht er immer noch selbst zu beantworte­n. Er macht Gymnastik, geht regelmäßig schwimmen. Nur das Vogtland hat er mittlerwei­le, bis auf Besuche in seiner Ferienhütt­e, verlassen. Jähn lebt jetzt in Strausberg bei Berlin, in der Nähe seiner beiden Töchter.

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Sigmund Jähn (heute 81), der in der NVA als Jagdfliege­r diente, flog im August 1978 als erster Deutscher ins Weltall.
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Kaum waren Jähn (l.) und sein russischer Kollege Waleri Bykowski (heute 84) gelandet, wurden sie fürs Fernsehen interviewt. Ein Blick zurück: Vor zwei Monaten besuchte Sigmund Jähn noch einmal das Startgelän­de in Baikonur (Kasachstan). Im April 2018 schaute der Vogtländer im nach ihm benannten Kosmonaute­nzentrum in Chemnitz vorbei.

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