Einstellung und Aufstellung
A ls der FC Erzgebirge im Oktober 2015 Eintracht Frankfurt aus dem Pokal warf, kletterte er auf Wolke 7, stieg nicht mehr runter und landete in der 2. Liga. Ähnliches passierte Dynamo ein Jahr später, als die SGD RB Leipzig in den Pokal-Ruhestand schickte. Die Saison endete mit Platz fünf. Erfolge im Pokal können also beflügeln.
U nd heute? Da sind die beiden Pleiten in Runde 1 ein Spiegelbild dessen, was möglich ist. Nicht viel. Das Gewürge aus dem Vorjahr geht wieder los oder besser: Es geht weiter.
G rundsätzlich sind die Spieler für das, was auf dem Rasen passiert, zuständig. Da fehlte die Einstellung. Gegen einen Regionalligisten? Wird schon. Gegen zehn Mann über fast 90 Minuten? Wird schon irgendwie. Wird es nicht, wenn der Kopf streikt.
D afür sind aber auch die Trainer zuständig, Daniel Meyer und Uwe Neuhaus. Für Einstellung und Aufstellung. Manchmal überkommt mich der Gedanke, alle Rückennummern werden in den Würfelbecher geworfen, die ersten elf, die raus fallen, spielen. So ist es natürlich nicht. Trotzdem ist die wilde Wechselei zwischen Rasen, Bank und Tribüne nicht gut für die Stimmung in den Teams. So bilden sich keine Hierarchien, so werden Kicker verunsichert. Klar, beide haben ihr Gerüst, aber der Halt kommt durch die passenden Schrauben. Erst dann ist es ein festes Gebilde.
D ie Schrauben hat weder Meyer noch Neuhaus bisher gefunden. Doch die Suche darf nicht ewig dauern. Die Trainer sollten sich auf 14 oder 15 Spieler festlegen und ihnen eins schenken: Vertrauen.