Mit US-Technik für saubere Luft
Eins Energie macht sein Heizkraftwerk sauberer: Mithilfe von US-Technik werden die Emissionen bis zum Braunkohleausstieg 2029 halbiert. Spezielle Katalysatoren absorbieren Quecksilber und Schwefeldioxid. Dafür investiert der Energieversorger fünf Millionen Euro.
Verantwortlich für die sogenannte Sorbent-Polymerkatalysator-Technologie ist die Firma Gore aus den USA. Im Nasswäscher des Heizkraftwerks wurden rund 540 Filter-Module auf zwei Ebenen verlegt. Diese sorgen für die Abscheidung von Schwefeldioxid und Quecksilber aus industriellen Abgasen. Vereinfacht gesagt: Gifte werden durch Filterkästen absorbiert. Nach der Abschaltung im Jahr 2029 sollen die giftigen Module „unter Tage“gelagert werden.
„Jedes Modul kann circa ein Kilo Quecksilber aufnehmen. Das reicht für die nächsten zehn Jahre“, sagt Gore-Anwendungsingenieur Stefan Rämisch (55). Die Abscheiderate beträgt 50 Prozent. „Damit halbieren wir unsere Emissionen und unterbieten die Grenzwerte deutlich“, erklärt Eins-Chef Roland Warner (54). Statt 19 werden so nur noch zehn Mikrogramm pro Kubikmeter ausgestoßen.
Das Chemnitzer Heizkraftwerk nimmt in Sachen Rauchgasreinigung ab sofort eine Vorreiterrolle ein. In keinem anderen Kraftwerk in Europa kommt die moderne US-Technik zum Einsatz. Lediglich in den USA gibt es acht Installationen.
In den nächsten Tagen wird der FilterEinbau abgeschlossen. Voraussichtlich ab 24. August wird der „Lulatsch“wieder qualmen. tgr