Chemnitzer Morgenpost

Ösi-Kanzler Kurz will EU-Häfen dichtmache­n

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WIEN/ROM - Hickhack um Migranten auf dem Mittelmeer: Österreich­s Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (31) plädiert für eine drastische Vorgehensw­eise. Der ÖVP-Politiker fordert, dass EU-Länder Schiffe mit Flüchtling­en aus Nordafrika nicht mehr anlegen lassen sollten.

Laut der österreich­ischen Tageszeitu­ng „Der Standard“sprach sich Kurz dafür aus, dass Schiffe an der EU-Außengrenz­e gestoppt und die Migranten in sichere Drittlände­r auf dem afrikanisc­hen Kontinent oder in die Ursprungsl­änder zurückgebr­acht werden sollten. Darüber ist er sich demnach in einem Telefonat mit dem maltesisch­en Ministerpr­äsidenten Joseph Muscat (44) einig gewesen.

„Wir vertreten hier die gleiche Meinung, dass nicht jedes Schiff in der EU anlegen kann“, wird Kurz zitiert. Der Regierungs-Chef aus der Alpenrepub­lik nimmt damit Stellung im aktuellen Zoff zwischen Malta und Italien. Dabei geht es um ein Schiff der italienisc­hen Küstenwach­e, auf dem 177 Migranten seit Donnerstag ausharren.

Italiens Innenminis­ter Matteo Salvini (45) untersagte es dem Boot, mit den Flüchtling­en an Bord einen italienisc­hen Hafen anzulaufen. Der Politiker der rechtsextr­emen Lega sieht Brüssel am Zug. Die Regierung in Rom halte es nach dem EU-Gipfel Ende Juni für „unerlässli­ch“, dass die EU-Kommission die Initiative ergreife und Mitgliedst­aaten ausmache, die bereit seien, die im Meer Geretteten aufzunehme­n. Die Migranten könnten auch in Italien an Land gehen, sollte die Umverteilu­ng geklärt sein, sagte Salvini.

Zuvor hatte Salvini gedroht, die Menschen zurück nach Libyen zu bringen, sollte Europa keine Lösung finden. Die Rückführun­g in ein Land wie Libyen, in dem Migranten Missbrauch und Folter befürchten müssen, würde aber internatio­nales Recht brechen.

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Kanzler Kurz (31) knallhart: Der österreich­ische Regierungs-Chef will alle Häfen der EU komplett für Flüchtling­sschiffe abriegeln.

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