Aue und das Tiffert-„Problem“
AUE - Das Problem Christian Tiffert beim FC Erzgebirge! „Hä?“Das werden sich jetzt viele fragen. „Er ist doch der beste Auer derzeit“, werden die Fans dagegenhalten. Richtig! Das Problem ist: Es gibt ihn nur einmal. Der FCE könnte aber zwei Tifferts gebrauchen.
Es gibt Tage, da will sogar ein Christian Tiffert nicht zwingend viel reden. So ein Tag war gegen Mainz. Der Oldie war bedient, schaute nach Spielschluss etwas ratlos, schüttelte immer wieder den Kopf. Es ist immer mehr zu verstehen, warum er sich im Sommer so viel Zeit ließ mit seiner Entscheidung, aufzuhören oder weiterzumachen. Er hat wohl geahnt, dass diese Saison noch schwieriger werden wird. Die vergangene war schon knüppelhart und endete in der Relegation. Jetzt sieht es bis hier her nicht besser aus.
Und da kommt wieder das Problem: Wohin mit Tiffert? Da er weder geteilt noch geklont werden kann, muss sich Trainer Daniel Meyer entscheiden, wo er ihn hinstellt. Es ist nicht böse gemeint, in keine Richtung. Aber wenn ein 36-Jähriger so wichtig für ein Team ist, dann ist irgendwas nicht in Ordnung. Es war schon gravierend zu sehen, wie er genau da fehlte, wo er nicht spielte.
Sichert Tiffert im Abwehrzentrum, läuft dort in der Regel alles nach Plan. Die Defensive steht. Dafür kommen aus dem Mittelfeld heraus wenig Impulse. Schickt ihn Meyer wie gegen Mainz ins Mittelfeld, läuft es da besser. Da kamen bis zum 0:2 Ideen, da war Aue plötzlich gefährlich. Aber dafür war der FCE hinten offen wie ein Scheunentor. In der Abwehr stimmte die Zustimmung nicht mehr - zwei Kontertore fielen so.
Vielleicht heißt die Lösung Steve Breitkreuz. Er könnte, wenn er wieder fit ist, hinten den Laden dicht machen. Dann könnte Tiffert dauerhaft im Mittelfeld für mehr Kreativität sorgen... Thomas Nahrendorf