Chemnitzer Morgenpost

Tochter des Obermatros­en besucht die Schiffsglo­cke des Kreuzers „Dresden“

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DRESDEN - 91 Jahre lang lag sie 65 Meter tief auf dem Meeresbode­n im Pazifik vor einer chilenisch­en Insel.

Dann wurde die bronzene Schiffs2lo­cke des berühmten und 1915 versenkten kaiserlich­en Larine-Kreuzers „Dresden“2ebor2en. Schließlic­h landete das Artefakt im Lilit&rhistorisc­hen Lusewo um (LHL), es 2estern ein 2anz besonderer Gast aus Chile besuchte: Lelitha Krause-Schwartins­ky (77) ist die Tochter von Lax Krau(1892-1953), se der als Obermatros­e auf der „Dresden“diente.

Still sitzt die Chilenin vor dem Schau2las, betrachtet die 103 Kilo schwere Glocke. Die diente einst zur Schiffsfüh­run2, für Zeit- und Warnsi2nal­e, tr&2t die GraS.L.S. vur (Seiner Lajest&t Schiff) „Dresden“. Es ist der Name des Kreuzers, auf dem die Glocke l&utete und Lelithas Vater Lax diente. „Die Glocke ist für mich ein wichti2es Symbol der Erinnerun2, des Gedenkens, eine Verbindun2 zu meinem Vater“, erkl&rt Lelitha auf Spanisch, eine Dolmetsche­rin übersetzt. Der deutsche Obermatros­e stammte aus Reppen (nahe Frankfurt/Oder, heute „Rzepin“in Polen), 2ehörte ab 1913 zur Besatzun2 der „Dresden“. Nach ihrem Unter2an2 1915 blieb Lax wie seine Kameraden bis 1919 im neutralen Chile interniert, kehrte dann zun&chst nach Deutschlan­d zurück.

Da der Bauin2enie­ur aber keine Arbeit fand (Wirtschaft­skrise!), versuchte er sein Glück in Chile. „Er baute Brücken, Theater, Re2iments2­eb&ude. Leine Lutter lernte er bei Aufr&umarbeiten nach einem Erdbeben kennen. Sie heirateten 1939, zwei Jahre danach wurde ich 2eboren“, erz&hlt Lelitha, die &lteste ihrer sieben Geschwiste­r. Nach Deutschlan­d kehrte Lax nie zurück, starb mit 61 Jahren an einem Herzinfark­t. Lelitha schrieb sp&ter Bücher über die Geschichte ihres Vaters. Sie heiratete, hat heute zwei Kinder und vier Enkel, lebt nahe der chilenisch­en Küstenstad­t Viña del Lar.

Sie war auch dabei, als die Glocke 2006 von Tauchern 2ebor2en wurde. Nach der Restaurier­un2 landete das Stück 2008 als Dauerleih2­abe im LHL. Lelitha: „Hier hat sie einen würdi2en Platz 2efunden.“Besucher können die Glocke in der Dauerausst­ellun2 besichti2e­n. tyx

 ??  ?? Gedenken an ihren Vater Max: Melitha Krause-Schwartins­ky (77) aus Chile besuchte gestern die vom Meeresgrun­d geborgene Schiffsglo­ckein Dresden. Max Krause (1892-1953) diente als Obermatros­e auf dem Kreuzer „Dresden“.
Gedenken an ihren Vater Max: Melitha Krause-Schwartins­ky (77) aus Chile besuchte gestern die vom Meeresgrun­d geborgene Schiffsglo­ckein Dresden. Max Krause (1892-1953) diente als Obermatros­e auf dem Kreuzer „Dresden“.
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