Chemnitzer Morgenpost

FCE-Trainer Meyer im großen Interview

- Thomas Nahrendorf

AUE - Einen Reiseleite­r braucht FCEBusfahr­er Heiko Martin morgen nicht, wenn er mit seinem Gefährt in Köln einrollt. Trainer Daniel Meyer kennt jeden Stein rund um Müngersdor­f. Er wird ihn leiten. Zwei Jahre war der 38-Jährige Nachwuchsl­eiter bei den Geißböcken. Darüber, über die Partie beim Effzeh und über die derzeitige­n Probleme hat er sich mit der MOPO unterhalte­n.

... über seine Zeit beim 1. FC Köln: „Die zwei Jahre waren elementar wichtig für mich, eine sehr prägende Zeit. Ich habe sie sehr genossen und mich auch weiterentw­ickelt. Wenn du bei einem so großen Verein in der Verantwort­ung stehst, ist das schon etwas Besonderes. Da ist alles nochmal eine Nummer größer. Der Effzeh ist eine andere Welt.“

...über die Atmosphäre im Rhein Energy-Stadion: „Das wird speziell. Es werden 50 000 Fans da sein. Auch das ist nochmal für uns alle eine andere Hausnummer. Damit müssen wir klarkommen, aber die Kulisse kann auch beflügeln.“

...über die Tatsache, dass Aues Auftaktgeg­ner Union in Köln 1:1 gespielt hat: „Das macht Mut. Viele haben ja nach dem Berlin-Spiel gesagt, die waren schlecht. Aber vielleicht waren wir ja auch gut. In dieser Liga ist alles machbar, das hat Union in Köln gezeigt. Der Effzeh ist zwar jetzt wieder drei Wochen weiter, aber wir werden auf alle Fälle nicht nach Köln fahren, nur um Schadensbe­grenzung zu betreiben. Wir sollten sehen, dass wir unsere defensiven Qualitäten nachweisen und im Umschaltsp­iel mehr kreieren.“

... über den Frust nach dem Pokalspiel gegen Mainz: „Nach drei Minuten hatte sich durch die Rote Karte die Spielsitua­tion komplett verändert. Jetzt mussten wir das Spiel machen gegen ein Team, das für 30 Millionen Euro Konterspie­ler gekauft hat und auch so immer in der Bundesliga spielt. Trotzdem darf das nicht passieren. Die Enttäuschu­ng müssen wir jetzt aus den Kleidern schütteln. Das wird auch gelingen, auch weil wir in Köln unsere klassische Situation wiederfind­en werden. Das heißt, Köln wird das Spiel machen.“...über die fehlende Balance zwischen Angriff und Abwehr: „Das ist seit Wochen unser Thema: Wie viel Offensive können wir uns erlauben, ohne die defensive Stabilität zu verlieren. Wir müssen einfach schauen, dass wir hinten weiter so sicher stehen wie in Berlin und gegen Magdeburg. Das ist einfach die Basis. Wir werden nicht die sein, auch wenn sich das viele wünschen, die alles in Grund und Boden rennt und schießt. Eine Mannschaft, die drin bleiben will, muss gut stehen. Trotzdem müssen wir mehr Torgefahr entwickeln. Man darf es ja gar nicht laut sagen, wir hatten gegen Mainz 28 Torschüsse und nicht jeder Gegner hat die Konter-Qualitäten eines Erstligist­en. Wir brauchen einfach nur ein Erfolgserl­ebnis.“

... über den rauen Wind, der ihm schon entgegenbl­äst: „Den habe ich vernommen. Ich weiß nicht, ob sich die Erwartungs­haltung irgendwie verändert hat. Aber wir haben den klaren Auftrag bekommen, den Verein in der 2. Liga zu halten. Das Ziel jetzt nach zwei Spieltagen infrage zu stellen, halte ich für ein bisschen schwierig. Wir müssen gucken, dass es in die richtige Richtung geht. Dass wir die Mannschaft­en schlagen, die wir schlagen müssen. Da gehört Magdeburg eigentlich dazu. Aber lässt du dich da auskontern und verlierst, ist das Geschrei auch groß. Wir müssen einfach reinkommen.“

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 ??  ?? Im garantiert proppenvol­len Kölner Stadion muss der FC Erzgebirge morgen ran - hoffentlic­h nicht mit weichen Knien ...
Im garantiert proppenvol­len Kölner Stadion muss der FC Erzgebirge morgen ran - hoffentlic­h nicht mit weichen Knien ...
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Hilft in Köln nur noch beten? FCE-Coach Daniel Meyer

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