Chemnitzer Morgenpost

Elektrisch­e JungenRitu­ale

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Mit dem i3s hat BMW dem Elektroaut­o größere Sportlichk­eit verliehen. Auch wenn MOPO-Reporter Frank Mertens mehr Wert auf Reichweite legt, hat die Dynamik doch Spuren

hinterlass­en.

Der BMW i3s kommt im Vergleich zum i3 (37 550 Euro) nur noch auf höchstens 280 Kilometer Reichweite. Dareihen mit sich die Münchner im Mittelfeld ein - und das trotz des selbstbewu­ssten Preises von 41150 Euro. Dafür hat BMW bei der Leistung noch eine Schippe draufgeleg­t. Statt mit 170 PS ist man im i3s mit 184 PS unterwegs. Und das maximale Drehmoment wurde von 250 auf 270 Nm gesteigert. Auf der Straße sind nach 6,9 Sekunden die 100 km/h erreicht. Hört sich nicht nur gut an, sondern fühlt sich noch besser. Allzu oft sollte man sich dann aber doch nicht diesem Klein-Jungen-Ritual hingeben. Denn wer nur auf Sportlichk­eit bedacht ist, dem wird letztlich noch weniger Reichweite zur Verfügung stehen als uns bei den Testfahrte­n im Eco-Modus.

Da BMW auch die Dynamik mit einer Stabilität­skontrolle optimiert hat, fällt es schwer, dem Ritual nicht ständig zu folgen. In der Tat lässt sich der i3s ausgesproc­hen sportlich und ziemlich souverän durch schnell gefahrene Kurven bewegen. In der Summe seiner Eigenschaf­ten hinterläss­t der i3s einen ausgesproc­hen positiven Gesamteind­ruck.

Ob es nun wirklich sein muss, ein E-Auto auf Sportlichk­eit zu trimmen, bleibt dahingeste­llt. Wem der Sinn bei einem Elektroaut­o vor allem nach Sportlichk­eit steht, der bekommt dafür mit dem i3s in der Tat ein noch agileres Fahrzeug. Aber das bezahlt er nicht nur mit einem höheren Einstiegsp­reis, sondern auch mit 20 Kilometern weniger Reichweite.

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Die Sportlichk­eit setzt sich beim i3s auf Kosten der Reichweite durch.

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