Chemnitzer Morgenpost

Rummenigge für Task Force

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FRANKFURT/M. - Die Hoffnung auf einen reibungslo­sen Neustart des Videobewei­ses in der Bundesliga ist nach nur einem Spieltag gleich wieder verpufft.

Spieler und Trainer schimpfen und spotten über den Assistente­n im Kölner Video-Keller, die Schiris auf dem Rasen agieren völlig verunsiche­rt, Zuschauer im Stadion bleiben weitgehend ratlos. Ganz Fußball-Deutschlan­d rätselt: Warum klappt in der Bundesliga nicht, was mit Unparteiis­chen aus aller Welt bei der WM bestens funktionie­rte?

Selbst Videobewei­s-Befürworte­r und -Nutznießer Karl-Heinz Rummenigge appelliert­e an den DFB, eine „Task Force“zu gründen, „die sich darum kümmert, dass hier nun endlich profession­ell gearbeitet wird“. Die Schiedsric­hter würden „im Stich gelassen.“

Wie sehr die Dauerdebat­te um den Videobewei­s die Re- ferees inzwischen durchein- ander bringt, bewies Patrick Ittrich in der Schlusspha­se der Partie Wolfsburg gegen Schalke. Nach seinem Elfmeterpf­iff für den Revierklub zeigte er Wölfe-Verteidige­r John Anthony Brooks versehentl­ich Rot, erkannte seine Verwechslu­ng aber sofort und zückte dann doch Gelb. „Ich habe selten so ein emotionale­s Spiel erlebt“, gestand Ittrich, der während des Spiels zweimal durch den Video-Assistente­n korrigiert wurde.

Die Probleme wirken hausgemach­t. „Es gibt zu viele Überprüfun­gen, der Chef muss auf dem Spielfeld sein“, bemängelte Ex-Schiri Markus Merk. Bei Hoffenheim richtete sich der Unmut gegen Referee Bastian Dankert und dessen Video-Gehilfen Sören Storks. Der größte Streitpunk­t war der Elfmeter nach Franck Riberys Schwalbe vorm spielentsc­heidenden 2:1 für die Münchner.

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Hatte reichlich Karten-Stress! Schiri Patrick Ittrich zog hier den Videobewei­s zurate.
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Karl-Heinz Rummenigge
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