Ex-Regier ungssprecher berät Innen minister Wöller
DRESDEN - Wackelt da ein Stuhl? Die meiste Kritik in diesen Tagen muss sich Innenminister Roland Wöller (48, CDU) anhören. Denn seinem Haus unterstehen Polizei, Verfassungsschutz und eben das gebeutelte Landeskriminalamt (LKA), Stichwort PEGIDA„Hut-Bürger“.
Wöller werden unter anderem unzureichende öffentliche Darstellungen und in der Sache Hutmann sogar Falschinformation vorgeworfen. Letzteres bezüglich Aussagen im Innenausschuss des Landtags. Der Politiker gilt allgemein als schlecht eingearbeitet ins Ressort, das er nach der Regierungsumbildung im Dezember übernahm. Erfahrungen mit Rücktritt hat er: Im März 2012 schmiss er
nach vier Jahren als Kultusminister hin.
Dem nicht genug. Jetzt gönnt sich sein Ministerium auch noch einen PR-Berater. So weit, so gar nicht ungewöhnlich. Doch die Stimme aus dem Off gehört Peter Zimmermann (43). Der wurde als Regierungssprecher in Sachsen und Thüringen und vor allem Dauervermarkter in eigener Sache bekannt. Auch Unister-Sprecher war er mal. Zimmermann bestätigt seinen neuen Teilzeitjob. Er ist Mitarbeiter und Mitinhaber der Leipziger Agentur Westend Communication GmbH. Neuer Mitarbeiter dort: Martin Strunden, Sprecher von Wöllers Vorgänger Markus Ulbig (54, CDU).
Inzwischen aber tut sich auch praktisch etwas. Der Freistaat forderte die Hilfe der Bundespolizei an. Das hatte zuvor Bundesinnenminister Horst Seehofer (69, CSU) angeboten. Der erste Einsatz wird heute Abend zum „Sachsengespräch“mit Wöller, seinen Ministerkollegen und MP Michael Kretschmer und einer zeitgleichen Demo sein. Zusätzlich reist Polizei aus Sachsen-Anhalt, Bayern, Berlin, Hessen und Thüringen an. Für einen längeren Einsatz gebildet wurde eine gemeinsame Ermittlungsgruppe aus LKA und Polizei Chemnitz. Die kümmert sich um die tödliche Messerattacke und um die nachfolgenden Ausschreitungen. Das Team hat eine Telefon-Hotline und ein Online-Portal eingerichtet. TH