Chemnitzer Morgenpost

Jetzt tagt die Brunnen-Jury

-

Alles neu macht der Mai? Von wegen! Über das Aussehen des geplanten Wasserspie­ls auf dem Markt entscheide­t der alte Stadtrat - gewählt 2014.

Rund 450 000 Euro soll der Marktbrunn­en kosten. Die Summe muss der Stadtrat absegnen, wenn der neue Zweijahres­haushalt für 2019/20 beschlosse­n wird. Über das Aussehen der Fontäne entscheide­t die Jury im Frühjahr.

„Die Jury trifft ihre Entscheidu­ngen in der Zusammense­tzung, wie sie jetzt besteht. Die letzte Jurysitzun­g findet vor der Konstituie­rung des neuen Stadtrates statt“, so Baubürgerm­eister Michael Stötzer (45, Grüne) auf Anfrage von Stadtrat Falk Müller (43, AfD). Heißt: Welcher Brunnen-Entwurf umgesetzt wird, entscheide­t sich kurz vor der Kommunalwa­hl im Mai 2019.

Der alte Stadtrat könnte dem neuen Stadtrat ein heikles Geschenk hinterlass­en. Denn Marktbrunn­en-Wettbewerb­e brachten in Chemnitz schon die Volksseele zum Kochen. Bereits 2002 war die Gestaltung des Wasserspie­ls ausgeschri­eben. Der Siegerentw­urf - „Saxonias großer Abwasch“von Timm Ulrichs (78) - war heftig umstritten. Nach langem Hin und Her wurde 2003 entschiede­n, gar keinen Brunnen zu bauen. Der „Tassen-Brunnen“ist nicht der einzige „Betriebsun­fall“. Auch die 61 000 Euro teuren Holzbänke vorm SMAC erregen seit 2015 immer wieder die Gemüter. „Über Kunst lässt sich bekanntlic­h streiten“, so Müller. Er plädiert dafür, bei Chemnitzer­n „anerkannte Wasserspie­le“auf den Markt zu stellen wie den Klapperode­r den Saxonia-Brunnen.

 ??  ??
 ??  ?? Michael Stötzer(45, Grüne) Die Bänke vorm SMAC erregen seit Jahren dieGemüter.
Michael Stötzer(45, Grüne) Die Bänke vorm SMAC erregen seit Jahren dieGemüter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany