Chemnitzer Morgenpost

Nazarov, der Schauspiel­er

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AUE - Der meteorolog­ische Herbst begann am 1. September. In Aue schon dreieinhal­b Stunden eher, am 31. August. Seit dem Abpfiff in Ingolstadt am Freitagabe­nd wabert der Nebel durchs Erzgebirge. Es ist ungemütlic­h. Trotz der drei Auswärtspa­rtien an den ersten vier Spieltagen: Nur ein Punkt ist lstart! Der FCE steht dort, wo er sich im Vorjahr festgefahr­en hatte, auf Rang 16. Die MOPO sucht

Gründe für das Abschneide­n.

Krieg der Systeme

Liegt es am Wollen oder am Können? Diese Fragen müssen ch vor allem die Spieler elbst beantworte­n. Der 20-minütige

System-Boykott mit der Viererkett­e zu Beginn in Ingolstadt deutet auf Ersteres hin. Das war vogelwild, ohne Ordnung, ohne Plan. Alles steht und fällt mit Christian Tiffert. Mit ihm vor der Abwehr war alles brüchig. Als er hintenrein­rutschte und Aue auf die geliebte Fünferkett­e umstellte, stand der FCE zumindest stabiler, aber auch nicht felsenfest.

Sechs Gegentore in den letzten beiden Partien sind zu viel. Dass die Spieler die Dreier- bzw. Viererkett­e spielen können, haben sie in der Vorbereitu­ng bewiesen. Alle zusammen müssen jetzt entscheide­n, wie in Zukunft gespielt werden soll.

Personal-Karussell

Eine Stammelf hat Daniel Meyer noch nicht gefunden. Nach Union vier Wechsel, nach Magdeburg drei, nach dem Pokalspiel gegen Mainz wieder vier, nach Köln drei. Verletzung­sbedingt war nur der Tausch zwischen den Pfosten vor Ingolstadt. Manche springen vom Feld auf die Tribüne und umgekehrt. So kann sich das Team nicht einspielen. Von den Neuzugänge­n kamen bisher nur Jan Hochscheid­t und Pascal Testroet zum Zug, beim FCI spielte Steve Breitkreuz erstmals. Hochscheid­t läuft zudem seiner Form hinterher. Die anderen Neuen sind außen vor. Das Vertrauen zu ihnen ist nicht da - oder warum musste Calogero Rizzuto im Sturm spielen?

Das Testroet-Problem

Nein, „Paco“ist nicht das Problem, im Gegenteil. In seinen vier Pflichtspi­elen wurde ihm in der Box zweimal der Ball flach in den Fuß gespielt, zweimal klingelte es. Dafür wurde er geholt. Ihn zu füttern, ist das Problem. Mit der Fünferkett­e ist Aue nunmal ausrechenb­ar bis ins kleinste Detail. Daher stoppen die Gegner den FCE schon oft weit vor dem Strafraum. Es kommen kaum verwertbar­e Flanken und wenn doch, landen sie wie in Ingolstadt in der Donau, aber nicht bei Testroet.

Fazit

Die Probleme sind offensicht­lich. Zwei Wochen haben alle jetzt Zeit, sich auszusprec­hen, alles anzusprech­en und Lösungen zu finden. Im September kommen mit St. Pauli, Duisburg, Sandhausen und Paderborn Spiele, in denen Aue punkten muss, sonst wird der Herbst schon Ende September zum Winter.

Thomas Nahrendorf

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Egal, mit welchem System Aue agiert - das Spiel der „Veilchen“stehtund fällt mit Routinier Christian Tiffert (r.), hier beim Kopfballdu­ell mit dem Magdeburge­r Christian Beck.
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 ??  ?? Jan Hochscheid­t
Jan Hochscheid­t
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Steve Breitkreuz
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Pascal Testroet
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Calogero Rizzuto

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