Schlossteich-Chef hebt Rollstuhlfahrer ins Boot

Ein Kranlift hebt seit diesem Sommer am Schlossteich Rollstuhlfahrer auf ganz ungewohntes Terrain: Dank der neuen Technik können die Menschen mit Handicap jetzt auch über den Teich gondeln.

„Mit einem Hebetuch am Kran werden Gehbehinderte aus dem Rollstuhl ins Boot gehoben“, erklärt Stations-Chef Falko Hirsch (45). Im Tret- und Ruderboot sitzen die Fahrgäste auf der Bank. Im Motorboot können sie sogar wieder in ihrem Rollstuhl Platz nehmen. „In dieses Modell passen acht Rollstühle.“Falko Hirsch entdeckte im Frühjahr das Förderprojekt „Barrierefreies Bauen - Lieblingsplätze für alle“. „Da dachte ich, dass man da etwas machen muss. Es kann doch nicht sein, dass einige nicht mitfahren können.“Er stellte den Antrag und erhielt 20 500 Euro Förderung, 8 000 Euro legte er selbst noch obendrauf. „Jetzt können wir alle transportieren“, sagt der 45-Jährige glücklich. „Warum soll denn einer warten, wenn alle anderen Boot fahren? Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wollen das doch genauso genießen wie jeder andere.“

Ralph Beckert (41), Geschäftsführer vom Sozialverband VdK Sachsen, findet das klasse: „Solche Aktionen sind wichtig, damit alle Menschen gleichberechtigt und ohne Ausgrenzung am Leben teilhaben können.“

Der Lift-Service für Rollstuhlfahrer ist gratis, einmal gondeln gibt’s ab zwei Euro pro Person. cane

Gondelstations-Chef Falko Hirsch (45) führt den Kranlift mit Hebetuch vor. Damit werden Gehbehinderte aus dem Rollstuhl ins Boot gehoben.

Über eine Rampe lässt sich der Rollstuhl ins Motorboot schieben. Dadurch können Gehbehinderte in ihrem eigenen Rollstuhl über den Schlossteich gondeln.