CFC-Sportchef kassiert ordentlich ab
Insolvenzverwalter Klaus Siemon sieht düstere Wolken über Viertligist Chemnitzer FC aufziehen, sollten Präsident Andreas Georgi und Aufsichtsrats-Chef Uwe Bauch nicht freiwillig von ihren Ämtern zurücktreten. Unterdessen wurden pikante Details aus dem Vertrag von Sportvorstand Thomas Sobotzik bekannt.
Stein des Anstoßes sind die aufgehobenen Hausverbote für Georgi und Bauch für den VIP-Bereich im Stadion (MOPO berichtete). „Was die Aufhebung des Hausverbotes anbelangt, habe ich den Eindruck, in Chemnitz möchte man das Insolvenzrecht neu erfinden“, monierte Siemon im MDR. Gleichzeitig fällte er zu Georgi und Bauch ein vernichtendes Urteil: „Die Herrschaften sind nicht in der Lage, ein Sportunternehmen dieser Größe und Art zu führen.“Laut Siemon sind die aktuellen Führungsstrukturen - mit Georgi und Bauch - nicht sanierungsfähig. Auch das Budget sei noch nicht gedeckt. Nach letztem Stand fehlen noch immer 350 000 Euro.
Das hinderte den Insolvenzverwalter aber nicht daran, Sport- und Finanzvorstand Thomas Sobotzik frühzeitig mit einem überaus üppigen Vertrag (das Dokument liegt der MOPO vor) auszustatten. In der Regionalliga wird dessen Arbeit mit 84 000 Euro pro Jahr vergütet. Im Falle des DrittligaAufstiegs kommt zum Grundgehalt noch eine Bonuszahlung in Höhe von neun Prozent der TV-Gelder dazu. Bei derzeit 1,28 Millionen Euro pro Klub sind das schlappe 115 200 Euro. In der 2. Bundesliga verringert sich der Zugriff auf die TV-Gelder zwar auf „nur“fünf Prozent, der Endbetrag steigt damit aber auf satte 335 000 Euro.
Pikant: Selbst wenn der Aufsichtsrat Sobotzik von seinem Vorstandsamt abberuft, müssen die Bezüge laut Vertrag fortbezahlt werden. Michael Thiele