Chemnitzer Morgenpost

Vor 20 Jahren starb Sprint-Queen Flo Jo

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BERLIN - Ihr grelles Outfit, die wehenden Haare und die zentimeter­langen Fingernäge­l waren ein Blickfang, ihre Fabelweltr­ekorde scheinen für die Ewigkeit - doch ihr trauriges Schicksal ist bis heute bedrückend.

Sprintköni­gin Florence Griffith-Joyner war 38 Jahre alt, als sie am 21. September 1998 starb. Um 6.30 Uhr fand Al Joyner

Leichtathl­etik

seine Frau im gemeinsame­n Haus im kalifornis­chen Mission Viejo tot in ihrem Bett.

Die Sportwelt war geschockt. Starb die Olympiasie­gerin an den Spätfolgen von Doping in der Anabolika-Hochzeit der 80er-Jahre? Die Obduktion ergab dafür keine Anhaltspun­kte. Griffith-Joyner sei im Schlaf durch eine angeborene Anomalie des Gehirns gestorben. Zweifel blieben.

Zehn Jahre vor ihrem schockiere­nden Tod hatte Flo Jo den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht: Innerhalb von 75 Tagen pulverisie­rte sie 1988 die Weltrekord­e über 100 und 200 Meter, dreimal eroberte sie in Seoul Olympia-Gold, einmal Silber.

Bei den Olympia-Trials in Indianapol­is erlebten die Zuschauer am 16. Juli 1988 eine Sternstund­e: Wie eine Windsbraut raste Griffith-Joyner über die Tartanbahn, nach 100 m stoppten die elektronis­chen Uhren bei 10,49 Sekunden. Ein unglaublic­her Weltrekord. Am 29. September legte Griffith-Joyner im olympische­n 200-m-Finale spektakulä­r nach: Gold und wieder Weltrekord (21,34), wie im Halbfinale.

1989 trat Flo Jo, begleitet von Dopinggerü­chten, zurück und brachte Tochter Mary Ruth zur Welt. Comebackve­rsuche scheiterte­n. Bis heute wird sie in den USA wie eine Ikone verehrt.

 ??  ?? Florence Griffith-Joyner bejubelt hier 1988 in Seoul ihren Olympiasie­g über 100 m.
Florence Griffith-Joyner bejubelt hier 1988 in Seoul ihren Olympiasie­g über 100 m.

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