Chemnitzer Morgenpost

Hat zu viele nahmeplätz­e Asylbewerb­er

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er DRESDEN - Sachsen hat während des Flüchtling­sansturms 2015 Großartige­s geleistet, braucht nun aber richtige Konzepte für die weitere Erstaufnah­me von Flüchtling­en. Vor allem müsse abgespeckt werden. So lautet das Fazit des Sächsische­n Rechnungsh­ofs (SRH) nach einer Prüfung. Das Innenminis­terium (SMI) ist beleidigt.

Der Freistaat sei aufgeforde­rt, Lehren aus den vergangene­n Jahren zu ziehen, sagt SRH-Präsident Karl-Heinz Binus (64). So habe die Prüfung ergeben, dass statt der vom SMI ursprüngli­ch für 2015 genannten Asylzugang­szahlen, nämlich 69900, lediglich noch 40000 Flüchtling­e da waren. „Auch beim Rückgang auf 8 645 (2016) und 5 894 (2017) gibt es noch erhebliche Abweichung­en zwischen registrier­ten und realen Zugängen.“Das aber hätte Einfluss auf die notwendige­n Personal- und Sachmittel!

„Der sprunghaft­e Anstieg im IV. Quartal 2015 und der sich unmittelba­r anschließe­nde deutliche Rückgang haben dazu geführt, dass Einrichtun­gen geschaffen wurden, die niemals in Betrieb gegangen sind, aber den Staatshaus­halt allein 2015 und 2016 rund 62 Mio. Euro kosteten“, moniert der SRH. Einige Unterkünft­e wären zwar nzw sc no z ell stillgeleg­t. „Tatsächlic­h wurden sie aber nicht abgebaut, auch weil Mietverträ­ge mit mehrjährig­er Restlaufze­it bestehen. Für die darin enthaltene­n 8 590 Plätze entstehen immer noch jährliche Kosten in Höhe von insgesamt rund 25 Millionen. Euro für Miete und rund 1,5 Millionen für die Bewachung.“Von den 2017 vorhandene­n 15760 Plätzen seien ganze 7,4 Prozent belegt gewesen, so Binus weiter. Er fordert eine „angemessen­e Reduktion“. Auch werde viel zu viel Personal vorgehalte­n, oft unbefriste­t.

Das SMI schoss prompt zurück: „Nicht nachvollzi­ehbare Zahlen“, so ein Sprecher. „Allein im November 2016 gab es nur noch 5 700 Plätze. Die gingen dann immer weiter zurück. Der Rechnungsh­of erzählt was von 15760 Plätzen Mitte 2017. Das ist nicht korrekt!“

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Rechnungsh­of-Präsident Karl-Heinz Binus (64)
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Christian Piwarz (43, CDU)

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