Die Mütze wurde ihm zum Verhängnis!
„Richtig durchgeplant war das nicht!“
DRESDEN - Hätte er nur mal fünf Minuten länger nachgedacht: Am 31. Mai rannte Franco D. (36) in die Dresdner Sparkassen-Filiale in der
Karlsruher Straße, zog ein Messer und wollte Geld. Doch das Ganze stellte er so dilettantisch an, dass er kurz darauf schon in U-Haft saß.
„So richtig durchgeplant war das nicht“, gibt Franco zu. „Ich saß zu Hause, war verzweifelt wegen meiner Schulden. Da kam ich auf die Idee mit der Bank.“Der Lagerist schnappte sich ein Küchenmesser, seine Schiebermütze und Sonnenbrille, fuhr mit dem Fahrrad zur nächsten Sparkasse. Doch das war keine wirklich hilfreiche Verkleidung: „Eigentlich habe ich diese Mütze immer auf, wenn ich rausgehe“, so der Angeklagte.
Wenig Erfolg hatte auch
die Tat an sich: „Er sagte ,Geld raus!, ich sagte, dass ich kein Geld habe und drückte für ihn sichtbar den Alarmknopf“, so Bankkauffrau Silka S. (54). Schon rannte Franco davon, schmiss Mütze, Messer, T-Shirt und Brille in einen Müllcontainer. Dann begannen die Sorgen. „Gleich am selben Tag habe ich mein Bild bei Facebook gesehen“, so der verhinderte Bankräuber. „Am nächsten Tag habe ich in der Morgenpost gelesen, dass ich gesucht werde.
Ich rechnete jeden Tag damit, dass die Polizei mich abholt.“
Tat sie dann am 5. Juni auch: Ein Zeuge hatte sich gemeldet. „Wir recherchierten den Namen bei Facebook, fanden ein Foto von ihm mit der Schiebermütze“, so ein Ermittler. Nach der Festnahme gestand Franco alles, entschuldigte sich gestern noch mal bei seinem Opfer: So kam er letztendlich mit einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung davon. eho