Sieg gegen Mainz ist Pflicht
GELSENKIRCHEN - So etwas hat Domenico Tedesco noch nie erlebt. Seit über zehn Jahren arbeitet der 33-Jährige als Fußball-Trainer, aber der aktuelle Zustand des FC Schalke 04 ist auch für ihn eine ungewohnte Herausforderung.
„Das ist neu, ja“, gab Tedesco mit gewohnt ruhiger Stimme nach dem 0:1 beim SC Freiburg zu. Nach der fünften Niederlage im fünften Ligaspiel ist der junge Coach spätestens jetzt in seiner bisher größten sportlichen Krise angekommen. Verliert er auch am Sonnabend gegen den FSV Mainz 05, hätte Tedesco sogar einen Platz in den Club-Annalen sicher: Sechs Bundesliga-Pleiten zum Start hat es für Schalke noch nie gegeben.
Wie konnte es so weit kommen? „Das habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können“sagte Sportvorstand Christia Heidel. Wer hätte das auch? Im Vorjahr war es unter Tedesco doch so gut wie schon lange nicht mehr gelaufen. Mit seiner bedachten, aber stets klaren Art hat er das unruMannhige Umfeld beruhigt, die schaft stabilisiert und zur Vizemeisterschaft geführt.
Wie noch nie zuvor wird es für ihn jetzt darauf ankommen, ganz schnell Lösungen zu präsentieren. „Wir müssen gegen Mainz gewinnen“, machte Manager Heidel deutlich. Tedesco steht unter Druck. Bisher ging es permanent bergauf, aber im Moment scheint es so, dass er den Berg nicht mal sieht. Dabei hat der gebürtige Italiener schon viel probiert: In Freiburg veränderte er seine Startformation auf sechs Positionen, so stark hatte er seine erste Elf zwischen zwei Pflichtspielen als Schalker Coach zuvor noch nie umgebaut.
Erstmals in dieser Spielzeit änderte er auch das System und ließ sein Team im Breisgau mit einer Viererkette auflaufen, um größeren Druck über die Außenbahnen aufzubauen. Sogar Abwehrchef Naldo setzte er zum ersten Mal in dieser Saison auf die Bank. Das habe er nicht erwartet, gab Freiburgs Trainer Christian Streich mit Blick auf das veränderte System zu. Geholfen hat es nichts ...