Beamter mit Deckna eines Terroristen im
Kaum haben sich die Wellen um den „Hutbürger“beim Landeskriminalamt (LKA) gelegt, gibt es schon den nächsten Skandal: Auf einer Liste mit Decknamen des Spezialeinsatzkommandos (SEK) war ein Beamter nach dem NSU-Mörder Uwe Böhnhardt (†34) betitelt.
Wenn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (64, AKP) zum Staatsbesuch nach Berlin kommt, herrscht Großalarm. Deshalb bat die Berliner Polizei auch in Sachsen um Unterstützung. Unter Decknamen reisen SEK-Beamte zu solchen Einsätzen, lieferten daher an die Berliner Kollegen eine Liste mit Alibi-Namen.
In der Regel handelte es sich um Durchschnittsnamen, doch diesmal stach einer deutlich heraus: Uwe Böhnhardt. Ausgerechnet der Nazi-Terrorist, dem zehn Morde, davon acht an türkischstämmigen Opfern zugerechnet werden. Und ausgerechnet am Tag des Staatsbesuchs des türkischen Präsidenten.
Zwei Kollegen, die die Liste erstellt hatten, verpassten einem Beamten den Namen des Terroristen. Als das sächsische LKA davon erfuhr, zog es die beiden sofort vom Einsatz ab. Sie sind derzeit beurlaubt, die Behörde prüft eine Entfernung aus dem Dienst.
„Das Verhalten der Beamten ist vollständig inakzeptabel, im höchsten Maße verantwortungslos und an Dummheit kaum zu überbieten“, tobt LKAChef Petric Kleine (55). „Es ist geeignet, die ansonsten gute Arbeit und das Ansehen meiner Beamten und der gesamten sächsischen Polizei nachhaltig zu schädigen. Das ist nicht hinnehmbar!“Konsequenzen werden also folgen. Der Image-Schaden ist dennoch jetzt schon wieder enorm.