Dümmer geht’s nicht
W enn du denkst, es geht nicht schlimmer, kommt die nächste Panne - immer! Das scheint der neue Leitspruch der sächsischen Polizei zu sein. Zwei SEK-Beamte, die in Berlin einen brisanten Staatsbesuch mit absichern sollten, haben einem Kollegen in dienstlichen Unterlagen allen Ernstes den Tarnnamen „Uwe Böhnhardt“gegeben.
Z ur Erinnerung: Böhnhardt war jener Rechtsterrorist, der als Mitglied des NSU für zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle verantwortlich ist. Für Angehörige einer Elitetruppe, die unseren Rechtsstaat schützen sollen, ein geradezu „perfekter“Arbeitsname, der nur hätte durch Goebbels, Himmler oder Hitler getoppt werden können ...
I mmerhin: Die Führung des LKA hat diesmal schnell und konsequent gehandelt. „Dick & Doof“- man gestatte mir die neuen Tarnnamen - wurden sofort aus Berlin abgezogen, vom Dienst suspendiert und mit einem Disziplinarverfahren bedacht. Behördenchef Kleine hat sich öffentlich entschuldigt und den Vorfall richtig eingeordnet.
A ber: Taugt der Berliner SEK-Eklat auch als Beleg für die immer wieder behauptete Rechtslastigkeit der sächsischen Polizei? Taugt er nicht! Er ist vielmehr ein Beleg dafür, dass es auch unter Staatsdienern reichlich Knallchargen gibt, deren Dummheit und Macken das Ansehen der Truppe immer wieder ruinieren.
I nsofern haben „Dick & Doof“potente Vorgänger: Da war der LKA-Beamte, der in seiner Freizeit gern Mitmenschen filetierte, der SEK-Mann, der im Einsatz Odins Raben spazieren trug und der als „Hutbürger“berühmt gewordene LKA-Gutachter, der so leidenschaftlich vor Kameras pöbelte. Fortsetzung wird wohl folgen. Denn: Wenn du denkst, es geht nicht schlimmer ...